Rezension

Schonungslos harte Story

Vergiss mein nicht -

Vergiss mein nicht
von Karin Slaughter

Bewertet mit 5 Sternen

Zum Inhalt:
Gerichtsmedizinerin Sara Linton und Polizeichef Jeffrey Tolliver befinden sich gerade auf einem Date an der Rollschuhbahn, als draußen auf dem Parkplatz die 13-jährige Jenny einen Teenager mit einer Waffe bedroht. Jeff schafft es nicht, sie von ihrem Vorhaben abzubringen, und muss sie schließlich erschießen, um das Leben des Jungen zu retten. Bei der Obduktion macht Sara eine grauenvolle Entdeckung. Gemeinsam mit Jeff begeben sie sich in tiefe Abgründe ihrer sonst so idyllischen Kleinstadt...

Meine Leseerfahrung:
Wer Karin Slaughter kennt, weiß, dass die Autorin nicht zögerlich ist, wenn es um Brutalität und Grauen geht. Im zweiten Teil ihrer Linton/Tolliver-Reihe befasst sie sich mit sexuellem Missbrauch an Kindern/Pädophilie und damit gehört dieser Band für mich persönlich zu den schockierendsten und erschreckend realitätsnahen Stories, die Slaughter bisher zu bieten hatte. Es mag vielleicht daran liegen, dass ich als Mutter nunmal sensibilisiert bin oder aber die anschauliche Erzählweise der Autorin ist dermaßen ergreifend, dass ich an einigen Stellen hart schlucken oder eine Pause einlegen musste.

Die gesamte Ermittlungsarbeit liest sich wir eine True-Crime-Story, was überaus spannend angelegt ist. Was ich an Slaughters Büchern zudem sehr schätze, sind die authentisch gezeichneten Charaktere und die lebensnahen Geschichten um die einzelnen Figuren. Es wird nie langatmig, vielmehr überrascht Slaughter immer wieder mit geschickt eingebauten Wendungen und sorgt damit für konstante Spannung. Allerdings sollte man bei ihr auch immer auf die ungeschönte Wahrheit und Brutalität gefasst sein; dieser Band ist mE besonders hart und definitiv nichts für schwache Nerven oder zart Besaitete.

Für manche mögen die grauenvollen Umstände im Buch zu übertrieben erscheinen. Leider sind solche und ähnlich gelagerte Fälle keine Seltenheit. Thriller wie diese nennen grauenvolle Dinge beim Namen, während man selbst am Liebsten gar nicht über das Böse da draußen nachdenken möchte. Daher sollte man zweimal überlegen, bevor man zu diesem Buch greift.

Fazit:
Mit dem zweiten Band der Linton/Tolliver-Serie wagt sich Karin Slaughter auf ein schwieriges und absolut ekelerregendes Terrain und erzählt auf schockierend lebensechte Weise vom Grauen, dass nebenan lauert. Absolut fesselnd, aber mit Vorsicht zu genießen!