Rezension

schräges Ermittlerteam

Fisch Land Tod -

Fisch Land Tod
von Rainer Wekwerth

Bewertet mit 4 Sternen

Ein 29-jähriger Bestatter, der mit seiner konservativen Art frühvergreist wirkt, sucht eine Hilfskraft für sein Unternehmen. Eine freche junge Punkerin meldet sich bei ihm. Als Pfarrerstochter kann sie trotz des auffälligen Äußeren bei ihm punkten, zumal sie die einzige Bewerberin ist. 

Während die Beiden versuchen sich beruflich zusammenzuraufen, ergeben sich direkt Fragen über den verstorbenen Immobilien-Unternehmer, den sie zur Bestattung vorbereiten. Sie finden die Raupe eines Passionsblumenfalters, der nur in Südamerika vorkommt in seinem Haar. Die Polizei fühlt sich nicht zuständig und so ermitteln sie auf eigene Faust. 

Als sich die Fragen zum Tod eines Immobilienhais mehren und dessen Sohn plötzlich Suizid begeht, überschlagen sich die Ereignisse und das ungleiche Team ermittelt eifrig und begibt sich auch unversehens in Gefahr.

Beide Protagonisten werden mit ihren familiären Hintergründen vorgestellt und aufgebaut, beide haben ihre Besonderheiten, die nicht alltäglich sind. Hier zeigt sich sehr gut, dass der äußere Schein ebenso wie der erste Eindruck täuschen kann, so kommt es dass sich die selbstbewußte junge Frau und der ruhige Bestatter gut ergänzen.

Der Erzählstil ist klar und lebhaft, mit viel wörtlicher Rede durchsetzt. Ab und an gibt es mysteriöse Kapitel, in denen eine Tochter über ihre Mutter in Tirana berichtet, diese spielen in der Vergangenheit. Nach und nach  bekommt man als Leser*in einen Eindruck, was hinter den Vorgängen steckt, der Fall ist nicht so richtig verzwickt, aber das Setting, die schrägen Charaktere und der eingestreute Humor gleichen dies aus. Ein schöner Unterhaltungskrimi mit einem netten Team, von dem ich auch einen weiteren Fall lesen würde.