Rezension

Schritt-Tack! Schritt-Tack!

Teufelskreuz -

Teufelskreuz
von Joesi Prokopetz

Bewertet mit 4 Sternen

Der Teufel kommt nach Ursprung. Ach, Verzeihung, natürlich nicht. Der neue Pfarrer kommt nach Ursprung, einer 69-Seelen-Gemeinde irgendwo im Nirgendwo, die immerhin über einen Billa, eine Bank, einen Polizeip(f)osten und einen Förster (ehrenhalber) verfügt. Und der neue Pfarrer - Mano Urian - ist einer von den modernen, könnte man meinen. Er lässt in der Kirche nicht singen, er haut seinen Schäfchen Zwei-Satz-Predigten um die Ohren, er geht in die Kneipe, raucht und trinkt schon mal einen. Und er hat ein feines Gespür für die miesen kleinen Existenzen dieser Gemeinde, denen er die Fähigkeit verleiht, noch mieser und kleiner zu sein. Aber geht hier wirklich alles mit g öttlichen Dingen zu? 

Oh, ich habe diese schräge, kleine, bitterböse, schwarzhumorige Krimikomödie wirklich genossen. Vielleicht ist es hilfreich, eh skeptisch der Kirche gegenüber zu stehen. Vielleicht ist es auch hilfreich, mit dem morbiden österreichischen Humor vertraut zu sein. Oder vielleicht muss man sich auch einfach mal auf etwas anderes einlassen können oder wollen. Klar, es ist manchmal derb, manchmal sogar eklig, manchmal grausam. Und dennoch macht es Spaß. Es ist ein Querschnitt der heutigen Gesellschaft, überspitzt, hochkonzentriert, die Essenz dessen, was uns ausmacht. Manchmal braucht's halt einfach mal den Teufel, der uns den Spiegel vorhält.