Rezension

Schweizer Enthüllungen - mörderisch gut

Höllenfeuer - Rolf von Siebenthal

Höllenfeuer
von Rolf von Siebenthal

Bewertet mit 5 Sternen

Der Chefarzt für Orthopädie am Kantonsspital in Liestal verbrennt elendiglich auf einem Scheiterhaufen in seiner Villa. Bald ist klar, dass es Mord war und Kripo-Chef Heinz Neuenschwander beginnt mit seinen Kollegen mit den Ermittlungen...

Der Journalist Max Bollag, in seinem Metier derzeit absolut unausgelastet, stößt auf den Fall eines vor vielen Jahren verschwunden kleinen Türkenjungen, den seine Eltern bis heute nicht aufgegeben haben und macht sich auf die Suche...

Bundesrätin Petra Mangold, Freundin von Max Bollag, wird von Extremisten angefeindet und gerät in Gefahr...

Rolf von Siebenthal zieht mich schon mit dem Prolog tief in die Geschichte hinein. Detailliert, aber nicht zu blutrünstig wird der Tod von Chefarzt Brunner beschrieben und die ersten Fragen tun sich für mich auf. Ob es das Gespräch von Max Bollag mit den Eltern von Tarik, dem verschwundenen Jungen ist, oder nach dem Auffinden einer weiteren Toten später mit ihrem Vater, oder schlussendlich mit Samuel im Gefangnis - immer bin ich  emotional mittendrin und völlig gefangen in der Geschichte.

Die Protagonisten sind so authentisch ausgearbeitet, dass ich sie mir gut vorstellen kann und meine Sympathien und Antipathien schnell vergebe. Kurze Kapitel lassen die Seiten nur so dahin fliegen und optimal gesetzte Cliffhänger zwingen zum weiterlesen. Aber auch Teile der schweizerischen Landschaft werden anschaulich beschrieben und machen Lust auf einen Besuch. Vor allem die immer wieder einfließenden Schweizer Dialektausdrücke geben dem Krimi den lokalkolorierten Anstrich.

Kurzweiliges Lesevergnügen eingebettet in eine spannende Geschichte - und gelernt habe ich auch noch etwas. Sehr zu empfehlen!