Rezension

Schwere Kost, aber wunderbar geschrieben

Die Macht des Zweifels - Jodi Picoult

Die Macht des Zweifels
von Jodi Picoult

Inhalt:
Die erfolgreiche Staatsanwältin Nina Frost hat über 200 Fälle von Kindesmissbrauch verhandelt. Dennoch gerät sie völlig aus der Fassung, als sie erfährt, dass ihr eigener Sohn, Nathaniel, missbraucht worden ist. Als es zum Prozess kommt, geschieht ein tödliches Unglück – und das bisherige Leben von Nina Frost und ihrer Familie droht für immer vorüber zu sein …

Meine Meinung:
Dieses Buch kann man nicht "mal eben so" lesen, denn dieses Buch geht an die Nieren, es lässt einen lachen, es lässt einen weinen und es lässt einen vorallem über sich selbst nachdenken.

Jodi Picoult thematisiert hier so wichtige Themen wie Kindesmissbrauch und Selbstjustiz. Dabei verurteilt sie ihre Charaktere niemals, sondern lässt den Leser selbst entscheiden, was er gut und was er schlecht findet.

Ich hatte ein ähnliches Gesprächsthema und eine angeregte Diskussion mal in einem Seminar in der Uni und habe mich dort auf eine Seite geschlagen - witzigerweise ist es genau die Seite, die Jodi Picoult hier erzählt. Ich finde gut, dass hier nicht eine Tat abgeschwächt wird und hier keine Schuldzuweisungen gemacht werden oder erklärt wird, was richtig oder falsch ist - weil das weiß man einfach nicht, wenn man nicht selbst mal in so einer Situation war - und jeder hofft natürlich, dass er niemals in diese Situation kommt.

Auch wenn mir Kleinigkeiten nicht passen (z.B. find ich Nina teilweise für eine Staatsanwältin viel zu naiv und wenig vorrausschauend; Nathaniel wird für mich persönlich zu wenig in seiner Situation betreut bzw wird das total außer Acht gelassen; und auch dieses Beziehungsdrama zwischendurch passt mir nicht ganz), aber insgesamt ist dieses Thema einfach irgendwie so wichtig und lässt einen so unsagbar nachdenklich zurück, dass ich über Kleinigkeiten hinwegsehen MUSS und nur 5 Sterne geben kann!