Rezension

Seelenlos - Fluch der Rauhnächte

Seelenlos - Janine Wilk

Seelenlos
von Janine Wilk

Seelenlos - Fluch der Rauhnächte passt durch die Thematik einfach perfekt in die Herbst- und vor allem Halloweenszeit hinein. Geister, Seher und Übernatürliches spielen hier eine zentrale Rolle und mit dem berühmten Friedhof Greyfriars Graveyard in Edinburgh, Schottland wurde auch der perfekte Schauplatz ausgewählt. Mir gefällt besonders gut, dass es diesen Friedhof auch in Wirklichkeit gibt und sogar Mythen, die sich um ihn ranken, in die Geschichte aufgenommen wurden. Die Autorin hat an dieser Stelle wirklich ausgezeichnete Recherchearbeit geleistet und in mir den Wunsch geweckt, selbst einmal nach Schottland zu reisen.

Obwohl die Figuren dagegen nur rein fiktiv sind, habe ich sie trotzdem schnell ins Herz geschlossen. Geschrieben wird die Geschichte aus der Sicht von Lucy, die zusammen mit ihrem Vater, dem Friedhofswächter, in einem Haus auf dem Greyfiar Graveyard lebt. Lucys Mutter hat die Familie zwei Jahre zuvor grundlos verlassen und seitdem gibt es nur noch Lucy, ihrem Vater und deren Hund Bobby. Lucy ist in der Lage Geister zu sehen, doch meistens verdrängt sie dies. Als sich die Geistererscheinungen jedoch häufen und es vermehrt zu seltsamen und unerklärlichen Vorfällen auf dem Friedhof kommt, ist sie jedoch gezwungen, sich mit ihrer Gabe auseinander zu setzten.
Glücklicherweise steht ihr dabei ihre beste Freundin Amelia zur Seite - selbsternannte PSI-Forscherin und Expertin im Umgang mit Übernatürlichen allen voran Geistern. Lucy und Amelia sind einfach ein absolutes Dreamteam und konnten mich mit ihrem Humor und gegenseitigen Sticheleien immer wieder zum Schmunzeln bringen. Die beiden gleichen sich perfekt aus  und ergänzen den jeweils anderen. 
Trotzdem hatte ich meine Probleme mich mit den Figuren zu identifizieren, da sie mit ihren 13 Jahren einige Jahre jünger sind als ich. Wahrscheinlich ist die Geschichte in diesem Fall auch für diese Altersgruppe zu empfehlen. Nichtsdestotrotz hat es auch mir gefallen, Seelenlos zu lesen, ich möchte damit nur sagen, dass jüngere Personen wahrscheinlich noch mehr Spaß an der Geschichte haben werden.

Der Einstieg in die Geschichte war sehr einfach und ich hatte erstmal etwas Zeit, mit den Figuren warm zu werden. Die Spannung baut sich kontinuierlich auf, um mit jeder weiteren Seite konnte mich die Geschichte mehr fesseln. Zwischendurch schleichen sich jedoch auch immer wieder Längen ein mit Abschnitten, in denen weniger passiert. Das Ende ist jedoch wieder spannend und überraschend.
Ich mochte den Schreibstil der Autorin sehr gerne. Die Geschichte war angenehm zu lesen und hatte einen leicht verspielten Ton, der zu Lucy und Amelia gepasst hat.