Rezension

Sehr genau recherchiert und spannend

Gold und Ehre -

Gold und Ehre
von Sabine Weiss

Bewertet mit 5 Sternen

Im historischen Roman „Gold und Ehre“ schreibt die Autorin wieder einmal von ihrer Heimatstadt Hamburg und hier unter anderem von einer bekannten Kirche. Auch heute wird er von vielen Menschen liebevoll der „Michel“ genannt. Das Buch führt den Leser ins 17. Jahrhundert. Voller Spannungen unter den Staaten war diese Zeit und häufig kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Die Hauptpersonen Benjamin, ein Architekt aus gutem Haus und Lucia, eine junge Frau, die in einer Armenunterkunft lebt, lernen sich unter widrigen Umständen kennen. Es entwickelt sich eine Verbindung, die nicht sein darf und als Benjamin wieder in die Heimat beordert wird, bleibt Lucia zunächst ratlos zurück.

 

„Gold und Ehre“ ist viel mehr als eine Erzählung über den Bau des „Michels“. Sabine Weiß führt den Leser nach Antwerpen, Hamburg und in die Ferne über den „großen Teich“ nach Neu Amsterdam. Sie berichtet vom Handel mit Sklaven, den Machenschaften und Intrigen der Herrschenden und dem Leid der Völker. Wohlstand gab es nur für Adelige und deren Ableger. Ja, und auch einige Jüdische Familien konnten sich Häuser leisten, die von bekannten Architekten erbaut wurden. Der Kampf zwischen den Religionen fand zuweilen brutal statt. Wer sich als Protestant outete, wurde von den strengen Katholiken angefeindet und besuchte nur heimlich die Predigten der Pfarrer.

 

Wie stets hat Sabine Weiß auch dieses Mal akribisch recherchiert. Es gibt nicht nur einen Handlungsstrang, sondern etliche. Das stoppte für mich den Lesefluss und ich musste mich immer wieder auf andere Orte und Menschen einstellen. Aber immer wieder führen die Stränge zueinander und am Ende ist alles schlüssig.