Rezension

Sehr gut

Belgische Schatten -

Belgische Schatten
von Stephan Haas

Bewertet mit 5 Sternen

Spannend und unterhaltsam.

Inhalt:
Der belgische Ermittler Piet Donker hat sich eine Auszeit genommen. Sein Privatleben ist ein Scherbenhaufen. Zu sehr nimmt ihn noch die Trennung von seiner Freundin mit. Antriebslos lebt er in den Tag. Alkohol und Sportwetten werden immer mehr zu seinem Lebensinhalt. Da klingelt es an seiner Wohnungstür. Davor steht der Profiler Francis Albert. Nach Piets Auszeit nun Leiter der Lütticher Kripo. Eine Lokalpolitikerin wurde in Eupen ermordet. Piet soll den Fall übernehmen, um endlich auf andere Gedanken zu kommen. Doch was zuerst nach Rache eines Konkurrenten aussieht, führt Piet und seine beiden Kolleginnen immer mehr in die Vergangenheit des Opfers.....

Leseeindruck:
"Belgische Schatten" ist der 3. Band um Ermittler Piet Donker. Während man ihn in den ersten beiden Fällen als Workaholiker kennengelernt hat, erlebt man ihn nun von einer ganz anderen Seite. Gut fand ich hier, dass der Autor zwar seinen zunehmenden Alkoholkonsum und auch die Wettleidenschaft thematisiert hat, dies aber nicht komplett in den Vordergrund gestellt wurde. Vielmehr lässt sich Piet von seinem neuen Fall ablenken. Gleichzeitig merkt der Lesende, so einfach bei Seite gewischt sind die Themen jedoch nicht. Was sehr gut durch die gewählte Ich-Form zum Ausdruck kommt, weil man dadurch tiefe Einblicke in Piets Gedankenwelt bekommt. Der Fall selbst ist richtig spannend. Verdächtige gibt es genug. Fleißig habe ich mitgerätselt. Dabei auch immer wieder andere Theorien entwickelt. Passend zum Fortgang der Geschichte waren dazu Kapitel aus dem Jahr 2004 eingestreut, die das zusätzlich geradezu heraufbeschworen haben. Tja, auch wenn ich dachte ich wäre schlauer wie Piet. Auf die Auflösung kam ich nicht, obwohl ich mich über so manche Andeutung bzw. Verhaltensweisen gewundert habe.

Fazit:
Auch der 3. Band um Piet Donker konnte mir wieder spannende Unterhaltung bieten. "Belgische Schatten" vereint in einem perfekten Verhältnis Ermittlungen, Privatleben und Lokalkolorit. Man kann den Krimi unabhängig von den Vorgängern lesen, allerdings versteht man bezüglich der privaten Seite von Piet mehr, wenn man die vorangegangenen Bände kennt. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.