sehr gut gefallen
Eine neue Saga. Die Möglichkeit, mehreren Personen über einen längeren Zeitraum zu folgen, reizt mich immer. Und mit diesem Buch beginnt eine Geschichte aus München, die nicht so schnell aus dem Kopf geht. Lesenswert.
Es geht um die Schwestern Isolde und Elsa Hartmann, die nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters und der Verschuldung der Familienfirma finanziell nicht mehr abgesichert sind und ihr Leben neu ordnen und gestalten müssen. Während Isolde versucht, beruflich Fuß zu fassen, klebt Elsa zunächst an den gesellschaftlichen Vorstellungen einer Frau der Zeit um 1895. Sie sucht einen sie versorgenden Ehemann. Beide müssen feststellen, dass die Gesellschaft es ihnen nicht leicht macht und ihre Stellung von den jeweiligen materiellen Möglichkeiten und dem Geschlecht abhängen. Sehr interessant ist daher die Entwicklung, die beide Schwestern nehmen. Zunächst scheinen sie total unterschiedlich zu sein, doch eigentlich stimmt das nicht.
Die Entwicklung der Personen, ihre Handlungen und Gedanken sind sehr gut beschreiben und nachvollziehbar. Ein bildhafter Schreibstil, der das Lesen angenehm macht. Sehr gut eingearbeitet die gesellschaftliche Situation. Damit wird ein Geschichtsbild vermittelt, welches durch die Personen anschaulich wird.