Rezension

Sehr spannend

Eric Holler: Gelsenkiller! -

Eric Holler: Gelsenkiller!
von Roman Just

Bewertet mit 5 Sternen

„...Ja, es ist zu früh, um von einem Verbrechen auszugehen, aber in Anbetracht der Umstände haben wir keine andere Wahl und müssen vom Schlimmsten ausgehen...“

Kommissar Werthofen erscheint bei Eric Holler und bittet ihn um Hilfe. Innerhalb weniger Wochen sind drei junge Frauen verschwunden. Allerdings gibt es keine offiziellen Vermisstenanzeigen. Auch Holler waren die Zeitungsartikel schon aufgefallen, die von den Frauen berichteten.

Der Autor hat erneut einen spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Der Schriftstil sorgt für einen hohen Spannungsbogen.

Eric wendet sich an Andy, einen Freund aus der USA, der die Hintergründe der verschwundenen Mädchen durchleuchten soll. Eric selbst hat bei dem Fall ein ungutes Gefühl. Warum reagieren die Eltern so gelassen? Auch auf den Arbeitsstellen macht man sich keine Sorgen. Die sozialen Netzwerke geben kaum etwas her. Eric sieht die kritisch.

 

„...Die Hälfte der Menschheit war in irgendeinem sozialen Netzwerk unterwegs und ein bedenklicher Teil davon tat unverhohlen kund, wie tief oder beschränkt sein eigener IQ war...“

 

Dann erscheint auf Werthofens Dienststelle ein gewisser Schwarz vom BKA. Der verlangt, dass die Ermittlungen auf ein Minimum runterzufahren sind, aber Werthofen an ihn persönlich täglich einen Bericht abzuliefern hat.

Jetzt beginnt ein Verwirrspiel vom Feinsten. Wer ist wer? Wem kann man trauen? Was ist das Ziel des BKA? Wer manipuliert wen warum? Welche Befragungen wurden wirklich durchgeführt und welche stehe nur auf dem Papier?

Paschke, Werthofens Vorgesetzter, sieht sich das ein Weile an. Dann kontert er die Leute vom BKA.

 

„...Wir sind hier nicht beim Geheimdienst oder in Amerika. Bei uns hier wird noch ehrlich betrogen...“

 

Hollers Erfahrungen aus seiner Vergangenheit sind nun Gold wert. Nach und nach zieht er die richtigen Schlüsse und entlarvt das komplexe Geflecht auf Lügen und Intrigen. Er weiß genau, wann er im Untergrund agieren muss. Allerdings lässt sich nicht vermeiden, dass nun Teile von seiner Vergangenheit für Werthofen offengelegt werden. Doch die Feinheiten behält Eric für sich.

 

„...Ziemlich unbekannt waren die Kapazitäten der CIA dem deutschen Beamtenapparat, erst recht dem Bürge. Geriet eine Person in das Visier des Geheimdienste, fiel der Betroffene in das Raster des NSA...“

 

Sehr raffiniert ist auch das Ende des Falls.

Der Krimi hat mir sehr gut gefallen. Auch als Leser hatte ich so meine Probleme, hinter die gekonnt gesponnenen Fäden des Täters zu kommen.