Rezension

Sehr vielfältige Charaktere

Die 100 - Tag 21 - Kass Morgan

Die 100 - Tag 21
von Kass Morgan

Bewertet mit 4 Sternen

100 jugendliche Straftäter wurden aus dem Weltraum entsandt, um die Erde nach einer Nuklearkatastrophe erneut zu besiedeln. Eine völlig entvölkerte Erde – das dachten sie. Falsch gedacht. Komplett überraschend wird das Camp der Jugendlichen von Erdgeborenen überfallen - ein Kampf auf Leben und Tod beginnt. Wells versucht, die Überlebenden in Sicherheit zu bringen, muss aber gegen Anfeindungen aus der eigenen Gruppe kämpfen. Bellamy ist währenddessen auf der verzweifelten Suche nach seiner Schwester Octavia, die spurlos verschwunden ist. Die mutige Clarke, die in ihren Gefühlen zwischen ihm und Wells schwankt, hilft ihm dabei - und stößt auf ein grässliches Geheimnis. Gleichzeitig droht auf den Raumschiffen der Sauerstoff auszugehen. Das Überleben der Menschen hängt am seidenen Faden.

Meine Meinung: 
Ich kann über den zweiten Teil der Geschichte eigentlich fast nur gute Worte verlieren. Wie auch in meiner Rezi zu Band 1 werde ich einen Vergleich mit der Serie nicht vornehmen, weil ich immer noch der Meinung bin, dass man die Bücher und die Serie nicht miteinander vergleichen kann, weil die Serie sich von Beginn an zu weit von den Büchern entfernt. 

Es war etwas her, dass ich Band 1 gelesen habe, aber Band 2 macht es einem wirklich leicht in die Geschichte zu finden, denn die Charaktere wiederholen gedanklich immer mal wieder, was sie bisher erlebt haben. Das ist für den Leser sehr hilfreich, weil es eben sehr viele Charaktere gibt und man eben nicht von jedem die ganze Lebensgeschichte behalten kann. An den Charakteren finde ich besonders toll, dass alle so vielfältig und einzigartig sind. Es gibt einfach sehr viele Charaktere, die sich aber eben auch stark unterscheiden. Auf diese Weise wird es für den Leser nie langweilig, weil man sich immer wieder bei einer anderen Person, manchmal sogar an einem anderen Schauplatz aufhält und damit immer wieder neu unterhalten wird. Die Story an sich finde ich teilweise gar nicht mal so richtig gut. Vieles ist zum Beispiel sehr vorhersehbar. Manchmal finde ich es auch etwas anstrengend, dass bestimmte Sachen angedeutet werden, dann aber nicht weitergeführt haben. Als Beispiel ist da zum Beispiel die Strahlenkrankheit, die Clarke sich immer mal wieder ins Gedächtnis ruft. Sie denkt dann kurz drüber nach und dann wird nicht mehr darüber gesprochen. Genau das gleiche passiert, als Wells am Ende von Band 2 eine Entdeckung macht, die dann einfach nicht mehr thematisiert wird. Das finde ich manchmal etwas inkonsequent, weil die Autorin sich dann lieber wieder auf die Liebesgeschichte fokussiert, obwohl das doch eher der uninteressante Part ist, für mich zumindest. Die unterschiedlichen Charaktere, ihre unterschiedlichen Lebensweisen und ihre unterschiedlichen Vorstellungen vom Leben machen aber wett, dass die Story nicht ganz so vielfältig ist. 

Fazit: 
Der Kitsch ist zwar immer noch vorhanden - das hatte ich ja in Band 1 schon bemängelt - aber irgendwie fand ich es hier doch sehr aushaltbar. Man muss einfach sagen, dass es sich hier nicht um ein literarisches Meisterwerk handelt und man beim Lesen wirklich nicht sehr gefordert wird, aber dennoch ist es ein tolles Lesevergnügen :) Das liegt insbesondere an den einzigartigen und sehr vielfältigen Charakteren, die den Leser einfach bei der Geschichte halten. Ich vergebe sehr gute 4 Sterne!