Rezension

Sein 2. Fall gibt Commissario Grassi Rätsel auf

Azzurro mortale -

Azzurro mortale
von Andrea Bonetto

Bewertet mit 4 Sternen

Ein spannender 2. Fall für Vito Grassi; aber nicht ganz so lebendig wie Band 1.

Die malerische Gegend Cinque Terre ist wieder Schauplatz des neuesten Falles von Commissario Vito Grassi, der seine Frau und seinen Sohn zu Besuch hat, weswegen seine Mitbewohnerin Toni ausziehen musste (was dieser natürlich gar nicht passt).
Obwohl Vito eigentlich Urlaub hat, gibt eine angeschwemmte Leiche Rätsel auf: Unfall oder Selbstmord? Vito glaubt an Mord und stolpert bei seinen Ermittlungen über den Einsturz der Morandi-Brücke in Genua und die (Bau)Mafia.

Diesmal war mir zu wenig die schöne Landschaft im Focus; auch Vito und Toni waren irgendwie nicht so nahbar wie im ersten Band, Vitos Kollegin Marta Ricci geht unter und die ligurische Lebensweise und das Dolce Vita kommen zu wenig rüber.
Trotzdem fühlt man sich wieder in Ligurien mit dem eigenwilligen Kommissar und seiner etwas sturen Mitbewohnerin in der unterhaltsamen Schreibweise sehr wohl.

Besonders gut hat mir gefallen, dass Andrea Bonetto ein tatsächliches Drama (den Einsturz der Morandi-Brücke in Genua im Jahr 2018) sowie die immer noch vorhandenen kriminellen Strukturen der Mafia in die Geschichte eingebaut und geschickt einen Fall darum herum gesponnen hat.
Die Ermittlungsarbeit ist diesmal nicht ganz so authentisch dargestellt, da Toni sehr oft Dinge im Alleingang unternimmt; die Auflösung ist jedoch wieder real und nachvollziehbar.

Fazit:
Ein authentischer 2. Fall für Commissario Vito Grassi im wunderschönen Ligurien, der einen tatsächlichen Unglücksfall verarbeitet hat.