Rezension

Sie waren nur Freunde oder?

Highland Happiness - Die Schreinerei von Kirkby -

Highland Happiness - Die Schreinerei von Kirkby
von Charlotte McGregor

Bewertet mit 5 Sternen

„...Die plötzliche Stille war regelrecht ohrenbetäubend. Susan schloss die Tür hinter ihren letzten Schützlingen und sah sich im Gruppenraum um. Chaos pur, aber wenigsten Ruhe...“

 

Mit diesen Zeilen beginnt eine neue Geschichte in dem schottischen Ort Kirkby. Susan ist Erzieherin und Leiterin des Kindergartens. Der erste Tag nach den Ferien ist anstrengend.

Die Autorin hat einen berührenden und tiefgründigen Roman geschrieben. Gekonnt verknüpft sie eine Liebesgeschichte mit sozial brisanten Themen.

Der Schriftstil ist gut ausgearbeitet. Er lässt sich flott lesen. Er lässt viel Raum für die Emotionen und inneren Befindlichkeiten der Protagonisten und verfügt stellenweise über einen feinen Humor. Auffallend sind die Kapitelüberschriften, die aus der Wert des Fußballs kommen und den Roman wie den Ablauf eines Spiels wirken lassen. Das hat seinen Grund, denn Susan war früher Profifußballerin.

Im Mittelpunkt der Handlung stehen Susan und Davie sowie 29 Hundewelpen und ein kleines Schweinchen.

Die Personen werden gut charakterisiert. Susan liebt ihren Beruf. Was dazu geführt hat, dass sie ihre Profikarriere aufgegeben hat, erfahre ich im Laufe der Handlung.

Davie ist Schreiner. Das Arbeiten mit Holz fördert seine Kreativität.

 

„…Außerdem hat das alte Holz den Vorteil, dass es nicht mehr arbeitet und sich nicht mehr verziehen wird. Mal abgesehen davon, dass es optisch auch besser zur Innenverkleidung passt...“

 

Eigentlich hat er Architektur studiert. Auch hier gibt es gute Gründe, weshalb er eine neuen Weg gegangen ist.

Beide sind befreundet. Sie wissen von ihrer jeweiligen Vergangenheit. In Kirkby warten allerdings alle darauf, dass aus der Freundschaft mehr wird. Für die beiden aber scheint das kein Thema zu sein.

Natürlich sind die beiden Protagonisten in das abwechslungsreiche Leben des Ortes eingebunden. Da wäre zum Beispiel die anstehende Hochzeit des Bürgermeisters. Gleichzeitig ist der Feuer und Flamme, als der Vorschlag kommt, weitere sportliche Aktivitäten im Ort anzubieten. Man könnte ja eine Sporthalle bauen und einen Bolzplatz anlegen. Schnell wird es konkret, denn der Bürgermeister fackelt nicht lange, wenn es darum geht, den Ort attraktiver zu machen.

Im Sommer hatte Ainslees Pudel gleich bei drei Hündinnen für Nachwuchs gesorgt. George, der sich mit der Züchtung auskennt, hat die drei Mütter mit ihrem Welpen bei sich untergebracht. Natürlich enthält das Buch viele süße Szenen mit den jungen Tieren. Interessante Gespräche gibt es beim Verteilen der Welpen.

 

„...Das Paar, das dir eben entgegengekommen ist, war völlig auf einen der reinrassigen Pudel fixiert, Doch Ivy hat die beiden nicht mit dem Hintern angeguckt, und Polly war total abweisend zu ihnen. Joy dagegen hat sie regelrecht in ihren Bereich eingeladen...“

 

Sagen wir es anders: Die Hündin bestimmt, wer ihre Jungen bekommt. Spannender Ansatz!

Es gibt einiges Auf und Ab, bis Susan und Davie erkennen, wie sie wirklich zueinander stehen.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Das soziale Thema, das im Buch auf zwei unterschiedliche Arten thematisiert wird, habe ich bewusst aus meiner Rezension herausgehalten. Das möge der zukünftige Leser selbst entdecken.