Rezension

So schwach und langatmig wie die Vorgängerbände

More Than This - April Dawson

More Than This
von April Dawson

Bewertet mit 3 Sternen

Mit Grace und Zayn findet sich im dritten und letzten Teil der „Up all night“-Reihe ein weiteres

Paar der WG. Während sich um sie herum ihre Freunden verliebt haben, bleiben diese beiden bisher mit ihren Wünschen und Sehnsüchten alleine. Fast automatisch finden sie sich im Beste-Freunde-Modus wieder und verbringen viel Zeit miteinander, weil sie die Verliebtheit ihrer Freunde kaum ertragen können.

 

Die zurückhaltende und schüchterne Gartengestalterin Grace träumt von einem Mr. Darcy, der ihr Liebesbriefe schreibt und auch ansonsten ein großer Romantiker ist. Sie hat Schwierigkeiten mit ihrem mangelnden Selbstbewusstsein und missratenen Dates. Zayn hingegen gilt als Playboy der Clique, der praktisch jede Nacht eine andere Frau abschleppt. Er arbeitet seinem Vater zuliebe in ungewollten Jobs statt seinen Traum von einer Karriere als Schriftsteller zu verfolgen.

 

Im Laufe der Monate entwickeln natürlich beide Gefühle füreinander, denen sie auf keinen Fall nachgeben wollen. Denn wenn es mit ihnen nicht klappt, könnte auch ihre wunderbare Freundschaft zerbrechen.

 

Ich hatte tatsächlich gehofft, dass mich der Abschlussband der Reihe für die schwachen ersten Teile entschädigen würde. Aber leider hat sich kaum etwas zum Positiven geändert. Immer noch arbeitet April Dawson viel mit Wiederholungen, die unnötig sind und das Buch künstlich verlängern. Hinzu kommt, dass sich die gesamte Geschichte sehr in die Länge zieht. Es vergehen Monate, bis sich zwischen Grace und Zayn etwas Tiefergehendes entwickelt. Ja, es mag sein, dass es lange dauern kann, bis aus Freundschaft Liebe wird. Aber als Leserin möchte ich trotzdem ein gewisses Tempo im Buch haben, um mich nicht zu langweilen. Von einem unnötigen Streit zwischen beiden gegen Ende der Story abgesehen, passiert einfach nichts Aufregendes, um

meine Aufmerksamkeit dauerhaft zu halten.

 

Verbessert haben sich aus meiner Sicht zwar Grammatik und Satzbau, allerdings ist die Autorin dazu übergegangen, viele Kapitel sehr abrupt zu beenden und zeitlich deutlich später im nächsten Kapitel fortzufahren. Paradox, dass das Buch zwar deutlich kürzer hätte sein können, mir dafür aber Zwischeninformationen fehlten.

 

April Dawson schreibt im Nachwort zum Buch, dass sie Schwierigkeiten hatte, die Geschichte zu beenden. Bedauerlicherweise merkt man das. Für mich hat es den Anschein, als fehlten ihr Inspiration und schöpferische Ideen. Hatten mich Addy und Drake noch als Protagonisten überzeugt, die Humor und Witz versprühten, blieben Grace und Zayn für mich farblos und sind mir nicht nahegekommen. Vielleicht ist das so ein Buch, dass man als Schriftstellerin erst mal wieder zur Seite legen sollte - vielleicht auch für eine lange Zeit - um dann irgendwann mit neuer Frische und Kreativität mit dem Manuskript fortzufahren.

 

Ich würde mir wünschen, dass Dawsons nächstes Buch mich wieder so fesseln würde wie seinerzeit ihre Boss-Reihe. Und ich würde ihr ein besseres Lektorat und mehr Hilfestellung bei der Entfaltung ihres durchaus vorhandenen Talents empfehlen.