Rezension

Solider Cold Case

Enna Andersen und die Tote im Mai -

Enna Andersen und die Tote im Mai
von Anna Johannsen

Bewertet mit 4 Sternen

20 Jahre alter Fall um tote Studentin wird neu aufgerollt

"Enna Andersen und die Tote im Mai" ist der 2. Band aus der Cold Case-Reihe von Anna Johannsen. Vor 20 Jahren ist eine Studentin nach einer Maifeier verschwunden. Ihre Leiche wurde Monate später im Wald gefunden. Hauptkommissarin Enna Andersen und ihr Team rollen den Fall neu auf...
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Cold Cases üben auf mich immer eine seltsame Faszination aus. Lange zurückliegende Fälle, die nicht aufgeklärt werden konnten. Eintauchen in die Vergangenheit. Noch mal neu an die Sache herangehen. Neuer Blickwinkel. Neue Ermittlungsansätze.
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Enna, Jan und Pia arbeiten akribisch. Sie befragen erneut Familie, Freunde und Bekannte des Opfers. Ganz in Ruhe. Ohne Zeitdruck. Man folgt den Vernehmungen und erlebt, was nach so langer Zeit noch alles ans Licht kommt. Nach 20 Jahren entdeckt das Team noch Spuren, die vorher keiner verfolgt hat.
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Das Privatleben der Ermittler spielt auch wieder eine große Rolle. Diesmal erfährt man mehr über den Hintergrund von Jan Paulsen und lernt ihn und seine Art ein gutes Stück besser verstehen. Aber der Schwerpunkt liegt bei Enna Andersen - und irgendwie habe ich das Gefühl, dass alles darauf zusteuert, dass Enna irgendwann doch noch in ihrem ganz persönlichen Cold Case ermittelt.
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Fazit: "Enna Andersen und die Tote im Mai" ist ein ruhiger Kriminalroman, der die Menschen und die Ermittlungen in den Mittelpunkt stellt. Auf Blut, Brutalität und Action wird hier komplett verzichtet. Statt dessen gibt es viele Befragungen zu verfolgen. Zusammen mit den Ermittlern nähert man sich der Lösung des Falls langsam, Stück für Stück an. Das mag vielleicht zuweilen etwas unspektakulär sein. Aber ich persönlich mag das.