Rezension

Solider historischer Roman

Die Buchmalerin - Beate Sauer

Die Buchmalerin
von Beate Sauer

Bewertet mit 4 Sternen

Manchmal muss es einfach mal ein etwas umfangreicheres Buch sein, und da wird man nun einmal schnell in der Abteilung ‚historischer Roman’ fündig.

In ‚Die Buchmalerin’ geht es neben historisch belegten Tatsachen um das rein fiktive Abenteuer von Donata. Da es um 1230 spielt, mischt die Inquisition natürlich mächtig mit. Und daraus ergibt sich auch die Spannung, die mich in ihren Bann geschlagen hat. Da könnte sich so mancher Thriller eine Scheibe von abschneiden!

Stilistisch ist dieses Buch an manchen Stellen leicht enttäuschend, da mich massiv die eingedeutschten Wendungen wie ‚nicht wirklich’ gestört haben. Ansonsten ist das Buch flüssig zu lesen und es wird weitgehend auf mittelalterliche ‚Fachbegriffe’ verzichtet. Auch wird der Leser nicht mit allzu vielen Namen bombardiert – ein Argument, das so mancher Leser gegen historische Romane vorbringt.

Was mir jedoch gefehlt hat, war die Atmosphäre. Abgesehen von der allgegenwärtigen Kälte, verzichtet Beate Sauer weitestgehend auf Sinneseindrücke. Natürlich muss sie nicht den Gestank beschreiben oder auch andere typische Gerüche, ich als Leser hätte das allerdings als Hilfestellung gewünscht.
Dabei ist mir allerdings aufgefallen, dass hier wohl meine Vorliebe für Zeitreiseromane durchschlägt. Wenn jemand aus der Gegenwart in die Vergangenheit gerät, sind solche Eindrücke nahezu traumatisch und werden entsprechend beschrieben. Dadurch habe ich als Leser selbst das Gefühl, mitten in dieser Atmosphäre zu stecken.

So ist ‚Die Buchmalerin’ zwar ein sehr unterhaltsamer, weil spannender, Roman, doch fehlt mir das gewisse Etwas.

Fazit?
Ein stimmiger historischer Roman mit kleinen Schwächen. Aber spannend und gut lesbar auf alle Fälle.

Kommentare

katzenminze kommentierte am 04. März 2015 um 12:52

Ja, stimmt. Alle erwähnen andauernd, dass es zu kalt ist und sie auf den Frühling warten. :) Das lustige ist, dass es mit genauso ging, da den Roman Ende Februar gelesen habe... Ich konnte es also nachfühlen.