Rezension

Solider Roman

Duell - Arnaldur Indriðason

Duell
von Arnaldur Indriðason

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ein Islandkrimi, der in den 1972, also zu Zeiten des Kalten Kriegs spielt.
Die Welt schaut nach Reykjavik, da dort die Schachweltmeisterschaft stattfindet.
Da findet man in einem Kino die Leiche eines 15-jährigen Jungen, der erstochen wurde.

Der Leser erfährt viel über die Kindheit des eigenbrötlerischen, ermittelnden Kommissars, Marian Briem und seine frühere Tuberkuloseerkrankung, ansonsten wird diese Person sehr schwach beschrieben und ich hielt den Herrn Kommissar am Anfang sogar für eine Frau, stutzte dann aber doch als in der Leserunde alle von "ihm" sprachen; dies wird Lesern, die den Autor und die "Erlendur-Reihe" kennen allerdings nicht passieren.
Der Fall selbst läuft -für mein Gefühl- eher etwas schleppend. Die Ermittler mutmaßen und spekulieren sehr viel, und wenn "Kollege Zufall" nicht mitgeholfen hätte, wer weiß, ob der Fall dann gelöst worden wäre. Für einen Krimi fehlte mir etwas der Spannungsbogen, und die Aufklärung hat mich nicht wirklich überzeugt, denn aufgrund des Klappentextes, der Ankündigung und des Covers habe ich mehr erwartet.
Die Schachweltmeisterschaft dient für diese Geschichte nur als Kulisse. Interessant fand ich die Kindheitsschilderungen des Protagonisten und -ich persönlich- habe viele neue Informationen über Tuberkulose und deren Behandlung in den 30ern erfahren.
Fazit:
Eine vom Autor gut erzählte Geschichte mit mehreren Handlungssträngen, die als Roman lesenswert ist, meine Ansprüche an einen Krimi jedoch nicht erfüllen.