Rezension

Sommerleicht, aber nicht seicht

Sieben Tage am Meer -

Sieben Tage am Meer
von Ella Rosen

Bewertet mit 4 Sternen

Diesen Roman zu lesen, empfand ich als sehr entspannend. Einerseits handelt es sich um eine locker-leicht erzählte Geschichte, andererseits ist sie mit einer dezent-unaufdringlichen Lebensweisheit versehen, die das Nachdenken lohnt und das Buch aus der reinen inhaltsleeren Unterhaltung herausholt.

 

Drei Freundinnen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, Anfang 50, treffen sich zu einem Wochenende auf Sylt, um Gin Tonic zu trinken und über ihre jeweilige Lebenssituation zu sprechen. Da ist ein Ehemann weggelaufen, dort ist die erträumte Karriere trotz allen Einsatzes ausgeblieben und bei der dritten Freundin blieb der Kinderwunsch unerfüllt. Jede ist mit ihrer Situation unzufrieden. In der Nacht träumen alle drei von einer sehr seltsamen Begegnung. Eine Art Engel trägt ihnen auf, Dankbarkeit für all das Schöne in ihrem Leben zu empfinden und anderen zu helfen. Am nächsten Morgen wissen die drei Freundinnen nicht, ob zu viel Gin Tonic schuld war an dieser seltsamen Begegnung. Oder war es nur ein Traum? Aber können drei Menschen gleichzeitig denselben Traum träumen?

 

Zwar blieben mir die drei Freundinnen, jede in ihrer Art, durch die Geschichte hinweg allesamt nicht besonders sympathisch, dennoch habe ich den Roman gerne gelesen. Mit leisem Humor erzählt Ella Rosen von den Freundinnen, die alle ihr eigenes Päckchen zu tragen haben, aber es über die Tage hinweg doch schaffen, Frieden mit ihrer Vergangenheit zu machen und die enge egozentrische Blickweise zu verlassen. Loslassen und Geduld haben, mit sich, mit anderen, mit dem Schicksal – genau das öffnet neue Wege.

 

Fazit: Leicht zu lesende, ermutigende Unterhaltung.