Rezension

Sonne, Mond und Sterne

Ein Kleid aus Seide und Sternen (Ein Kleid aus Seide und Sternen 1) -

Ein Kleid aus Seide und Sternen (Ein Kleid aus Seide und Sternen 1)
von Elizabeth Lim

Maia Tamarin ist eine begnadete Schneiderin deren größter Traum es ist die kaiserliche Hofschneiderin zu werden. Doch Frauen ist dieser Posten nicht gestattet, sodass dieser Traum nie wirklich zu werden scheint. Als ein furchtbarer Krieg das Land heimsucht, kann der Frieden nur durch eine Heirat zwischen dem Kaiser und der Tochter des Shansen erreicht werden. Um die Kleider der Braut zu nähen, wird ein neuer Hofschneider gesucht. Maia ergreift ihre Chance, gibt sich als ihr Bruder aus und findet so Einlass in den Palast. Hier muss sie sich nicht nur erbarmungslosen Prüfungen stellen, sondern auch dem Interesse des Lord Magus, der ihre Täuschung zu durchschauen scheint. Für Maia beginnt eine magische und gefährliche Reise, die sie alles kosten könnte, was ihr lieb und teuer ist.

Am Anfang erinnerte mich das Buch tatsächlich etwas an Mulan. Eine Tochter, die sich, um ihren Vater zu schützen, als dessen Sohn verkleidet und in den kaiserlichen Palast zieht. Dieser Eindruck verschwand aber schnell wieder, als die Geschichte voranschreitet. Und das tat sie tatsächlich äußert schnell. Gerade am Anfang rast die Geschichte ziemlich voran von einer Prüfung zur Nächsten. Es passiert so viel, dass ich den Eindruck hatte man hätte auch zwei Bücher aus diesem ersten Teil machen können. Durch das vorgelegte Tempo wird die Spannung zwar aufrechterhalten, aber die Nebencharaktere, allen voran die Tochter des Shansen, bleiben dadurch sehr blass. Der Lord Magus durchschaut mit seiner Magie Maias Verkleidung sehr schnell. Ich mag die Art und Weise, wie die beiden zu Anfang miteinander umgehen. Ihre Streitereien und Wortgefechte fand ich sehr erfrischend. Natürlich entwickelt sich noch mehr zwischen den Beiden, was mir irgendwann fast ein wenig zu romantisch wurde. Auch die ständigen Gefahren aus denen Edan Maia befreien musste, waren mir ein wenig zu viel. Die grundlege Idee einer magischen Schere und himmlischer Kleider, die Sonne, Mond und Sterne repräsentieren fand ich originell und sehr schön. Doch das Ende der Geschichte konnte mich nicht ganz mitreißen. Ich bin gespannt in welche Richtung sich die Story noch entwickeln wird.

Insgesamt ist „Ein Kleid aus Seide und Sternen“ ein wundervoller Auftakt der Dilogie, der durch eine rasante Erzählweise besticht. Die Emotionen und die Beziehung der beiden Hauptcharaktere werden wundervoll dargestellt, wohingegen die anderen Charaktere der Geschichte eher unscheinbar bleiben. Ich bin gespannt welches Schicksal Edan und Maia im zweiten und damit finalen Band ereilen wird.