Rezension

Spannend

Unter die Räder gekommen
von Peter Märkert

Bewertet mit 5 Sternen

Die drei Jugendlichen Kristof, Fabian und Timo, die immer wieder straffällig werden, werden aus der Untersuchungshaft entlassen. Kurz darauf wird Kristof erschossen. Gibt es einen Zusammenhang mit den von ihm begangenen Überfällen? Oder findet sich der Grund in dem heftigen Streit in der Familie? Hauptkommissar Kramer untersucht den Fall und erhält dabei Unterstützung von der Bewährungshelferin Marie Marler.

Dies war der zweite Justizkrimi, den ich von dem Autor gelesen habe. Auch dieses Mal wurde ich wieder völlig überzeugt.
Der Schreibstil war flüssig und bildhaft. Ich konnte den Erzählungen bestens folgen und hatte deutliche Bilder vor Augen.
Die Charaktere wurden hervorragend beschrieben und wirkten authentisch und greifbar.
Der Hintergrund dieses Krimis gefiel mir sehr gut. Das Thema Missbrauch ist sehr schwer und leider auch äußerst realistisch. Mich hat das Thema während des Lesens sehr berührt. Es wurde deutlich, wie schnell man an falsche Freunde geraten kann, wodurch sich das Leben dann in eine Richtung bewegt, bei der man „unter die Räder kommen“ kann. Der Titel passt insofern hervorragend zum Inhalt. Aber auch die Frage, ob bzw. inwieweit ein Täter nicht auch Opfer ist, wird hier aufgeworfen und stimmte mich nachdenklich.
Auch bei diesem Band gefiel mir wieder die Kombination von Kramer und Marler. Die Einblicke in die Arbeit eines Bewährungshelfers fand ich erneut absolut lesenswert und sehr interessant, gerade weil sie nicht alltäglich in Krimis vorkommen.
Die Spannung wurde gut aufgebaut und hielt sich bei mir das ganze Buch über. Ich konnte bestens hinsichtlich Täter und Motiv überlegen.

Ein spannender Krimi, der nachdenklich stimmt und noch nachwirkt. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.