Rezension

Spannend geht es weiter

Yenayas Smaragd - Bianca M. Riescher

Yenayas Smaragd
von Bianca M. Riescher

Bewertet mit 4 Sternen

Seit vier Wochen ist Lisaan, die Priesterin, mit Kriegern aus Tamai auf Beutezug. Nun sind sie auf den Heimweg. Da kommt es zu einer Auseinandersetzung Trijanern. Tareq, ihr Führer, gerät in Gefangenschaft.

Es handelt sich um die zweite Erzählung aus Dschanor. Im Gegensatz zum ersten Teil ist der Schriftstil nicht ganz so poetisch. Hier dominieren kämpferische Auseinandersetzungen.

Lisaan und Tareq spüren, dass sie irgendetwas verbindet. Sie wissen aber nicht, was es ist. Tareqs Gegenspieler ist Komlaar. Er gehört zu Lisaans Stamm und hofft, dass sie ihn heiratet. Sie aber findet seinen Beschützerinstinkt eher nervig.

Auch wer den ersten Teil nicht kennt, kommt gut in die Geschichte rein. Ihm fehlt dann, wie den beiden Protagonisten, die Erinnerung an die Vergangenheit. Doch wie in einem Puzzle öffnet sich nach und nach ein weiterer Teil des zurückliegenden Geschehens.

Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Die Autorin hat mit Dschanor eine Welt kreiert, die von zwei Volksstämmen bewohnt wird. Beide stehen sich feindlich gegenüber. Allerdings es gibt eine Reihe von Gemeinsamkeiten. Dazu gehört die Götterwelt, die dominiert wird von der Göttin Yenada. Fabelwesen gehören genauso in dieses Reich wie eine alte Priesterin. Sie ist eines der verbindenden

Elemente in der Geschichte. Ihre Begegnungen mit den beiden Protagonisten gehören zu den sprachlichen und inhaltlichen Höhepunkten der Geschichte.

Tareqs Krieger haben nicht nur den Smaragd geraubt, sondern drei Novizinnen entführt. Während Komlaar sich auf deren Spur macht, kümmert sich Lisaan um Tareq. Die Autorin versteht es, spannende Kampfszenen zu beschreiben. Gleichzeitig wird die vorsichtige Annäherung von Lisaan und Tareq dem gegenübergestellt. Beide sind starke Persönlichkeiten mit eigenen Willen und einer gehörigen Portion Sturheit. Sehr gut herausgearbeitet werden die Emotionen der Protagonisten. Wut und Rache, Eifersucht und Zuneigung durchziehen das Geschehen und zeigen sich weniger in Worten, mehr in Handlungen. Berührende Momente finden sich dann, wenn Entscheidungen zu fällen sind. So steht Idana, Lisaans Mutter und oberste Priesterin, wohl vor der schwersten Prüfung ihres Lebens.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Handlung lässt Spiel für eine Fortsetzung.