Rezension

Spannend gestrickter Krimi

Lorenz Lovis / Das letzte Glas Wein -

Lorenz Lovis / Das letzte Glas Wein
von Heidi Troi

Bewertet mit 5 Sternen

„...Nur wir drei. So groß ist dein Weinberg nicht, Chef. Das kriegen wir hin...“

 

Paul spricht Klartext. Die Weinlese ist angesagt und Lovis muss mit Hand anlegen. Eigentlich hätte er lieber einen neuen Fall.

Die Autorin hat erneut einen fesselnden Krimi geschrieben. Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er sorgt für den hohen Spannungsbogen, aber auch für die eine oder andere humorvolle Stelle. Seinen Fall bekommt Lovis eher als gedacht.

 

„...Im Gerätekeller von deinem Nachbarn ist eine Leiche gefunden worden...“

 

Der Nachbar ist von Stadler, normalerweise Lovis´ Intimfeind. Und ausgerechnet der bittet Lovis darum, seine Unschuld zu beweisen. Lovis ist skeptisch, aber er braucht das Geld und den Nervenkitzel.

Der Tote ist Kellermeister Höller. Verdächtige gibt es eine ganze Reihe, denn der Mann hat sich durch seine Art mehr Feinde als Freunde gemacht. Allerdings war er im Beruf ein Ass. Genau das spricht gegen Stadler als Täter, denn nach der Weinlese stellt der fest:

 

„...Ein begnadeter Kellermeister wie Höller hätte daraus einen Jahrhundertwein machen können...“

 

Bei den Gesprächen mit den Angestellten muss Lovis feststellen, dass die nicht die ganze Wahrheit sagen. Nur. Wer verschweigt was warum?

Von staatlicher Seite liegt der Fall bei Lovis´ Freund Scatolin. Der hat nach den Anschuldigungen, die vorhergehenden Band gegen ihn erhoben worden waren, die Nase voll. Er macht Dienst nach Vorschrift und scheint kurz vor einer Depression zu stehen. Lovis würde ihm gern helfen.

 

„...Er muss sich helfen lassen wollen. Und es sieht nicht so aus, als sei er schon so weit...“

 

Auf dem Hof hält Angelika die Fäden in der Hand. Da jede Einnahme willkommen ist, bereitet sie eine Törggelen vor. Davon hatte ich noch nie etwas gehört. Lesen bildet.

Drei Jungen aus dem Dorf hören sich um und versorgen Lovis mit mancher Information. Doch meist stellt sich im Nachhinein heraus, dass der oder die Verdächtige doch eine Alibi hatte.

Immee neue Wendungen erhöhen den Spannungsbogen. Nebenbei textet die neue Touristin auf den Hof Lovis immer dann zu, wenn er gerade keine Zeit hat. Bloß gut, dass es Huhn Alma gibt, welches zuhört, wenn Lovis seine Gedanken schweifen lässt.

Die Geschichte hat mich ausgezeichnet unterhalten.