Rezension

Spannend, lustig und herrlich absurd

Der weiße Heilbutt -

Der weiße Heilbutt
von Krischan Koch

Bewertet mit 5 Sternen

Sommer auf Amrum: Als ein Frauenfuß am Strand entdeckt wird, wird zunächst ein weißer Heilbutt, der zum Zeitpunkt des schaurigen Funds nahe der Küste gesichtet wurde, für den »Täter« gehalten. Für Polizeihauptmeister Thies Detlefsen und Hauptkommissarin Nicole Stappenbek ist jedoch klar, dass ein anderer hinter der Tat stecken muss. Umgehend machen sich die beiden auf die Suche nach dem wahren Mörder. Doch der Heilbutt sorgt auch weiterhin für Komplikationen und skurrile Zwischenfälle während ihrer Ermittlungen. So zeigt zum Beispiel ein dänischer Sternekoch, der ein Restaurant auf der Insel betreibt, großes Interesse an dem vermeintlichen Killer-Fisch, der landläufig als ganz besondere Delikatesse gilt.

Der Titel bezieht sich auf den berühmten „Weißen Hai“ und es gibt auch im Buch einige Anspielungen darauf, was mich durchaus belustigt hat.

Die Geschichte ist weniger ein Krimi, sondern vielmehr eine Heimatkomödie. Krischan Koch erzeugt an einigen Stellen Spannung, aber die Verbrechen wirken konstruiert und ein paar Fragen bleiben auch offen. Doch die Figuren sind skurril und liebenswert und die Handlung kurzweilig bis absurd. Sehr witzig fand ich die Kochshow und wie die Haute Cuisine aufs Korn genommen wird („in kompostierten Zitronenschalen gegarte Karottenscheiben“).

Einerseits bedient Krischan Koch viele Vorurteile (Bibi Barrakuda), andererseits reißt er Probleme an wie die Umwandlung von sozialen Einrichtungen (Kinderheim) in profitorientierte Unternehmungen (Wellness-Hotel), Umweltprobleme (Müllverklappung, SUV) und Klimawandel (FFF).