Rezension

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spannend, umfassend mit aktuellen Einflüssen.

Erst wenn du tot bist - Katharina Höftmann

Erst wenn du tot bist
von Katharina Höftmann

Bewertet mit 4 Sternen

Fanny kommt mit Angststörungen in ihre Heimatstadt Stralsund zurück, nachdem sie Jahrelang als Kriegsreporterin, in den Krisengebieten dieser Welt gearbeitet hat.

Der Wunsch, dass sich die Angst umgehend legt und das Kleinstadtidyll, ihr Ruhe und Geborgenheit beschert, bewahrheitet sich erst einmal nicht.

Ausgerechnet Fanny findet eine Leiche.

Von da an stützt sie sich in die Recherchen zu diesem Mordfall. Fanny wirkt wie gefangen in der Lebensgeschichte der Toten. Sie ist zugleich fasziniert und auch abgestoßen davon, was das Opfer alles in ihrem jungen Leben ertragen musste.

Fannys Chef setzt sie zudem offiziell auf diesen Fall an, sie soll eine Geschichte für die Zeitung über den Mord schreiben. Als dann auch noch Fannys Bruder Lars, als ermittelnder Kommissar um ihre Mithilfe bittet, hat Fanny praktisch nichts anderes mehr im Kopf.

Manchmal überschreitet sie bei ihren Recherchen, die Grenze des legalen. Sie arbeitet sich stetig durch das Dickicht der Verdächtigen, was zu Anfang nicht gerade wenige sind.

Bei den Ermittlungen stolpert sie über Vernachlässigung, Missbrauch, Drogen und dem Wunsch nach Rache.

Bis hin zur Aufklärung haben Fanny und Lars einiges an Arbeit vor sich.

Der Schreibstil ist durchgehend flüssig, man ist schnell in der Geschichte drin und kann gut miträtseln, bei wem es sich um den Mörder handelt. Die Geschichte ist dabei immer ziemlich nah an der Realität dran. Man kann durchaus sagen, dass es möglich wäre, von genauso einem Fall morgen in der Zeitung zu lesen.

Ein angenehmer Krimi, der nicht besonders blutig aber auf seine Art doch „grausam“ daher kommt. Ein Pluspunkt ist auch das verarbeiten aktueller Themen, wie Missbrauch von Kindern, die Flüchtlingsproblematik und psychische Erkrankungen.

Der große Nervenkitzel ist bei mir ausgeblieben. Nichts desto trotz, hat mich der Roman überzeugt.