Rezension

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Spannend und atmosphärisch mit einem jähen Ende

Bewusstlos - Sabine Thiesler

Bewusstlos
von Sabine Thiesler

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Er kam im Sommer. Völlig überraschend. Aber er war kein Mensch, er war ein Ungeheuer.

Als Raffael erwacht, sind sein Bett und seine Sachen voller Blut. Er gerät in Panik, denn ihm fehlt jegliche Erinnerung an die vergangene Nacht. Es gelingt ihm nicht herauszufinden, was passiert ist, aber wenn er getrunken hat, weiß er nicht mehr, was er tut. Mordet vielleicht, ohne es zu wissen.

Von seinen Eltern, die in der Toskana leben, fühlt er sich verraten und verlassen. Die beiden führen ein glückliches Leben und ahnen nicht, dass er in ihrer Nähe ist und sie längst im Visier hat ...

 

Der 28jährige Raffael  hat als kleiner Junge bei einem tragischen Unfall seine Zwillingsschwester Svenja verloren. Davon hat er sich nie erholt. Seit Jahren hat er schon keinen Kontakt mehr zu seinen Eltern und schlägt sich mehr oder weniger mit Aushilfsjobs durch, wie zurzeit als Hilfstechniker am Berliner Theater. Wohnen tut Raffael bei einer älteren Dame zur Untermiete, die nicht nur froh an dem zusätzlichen Geld ist, sondern auch Raffaels Nähe genießt.  Sie verdrängt, dass der junge Mann auch eine düstere Seite in sich trägt, denn er neigt – vor allem wenn er zu viel getrunken hat, was ständig vorkommt – zu extremen Stimmungsschwankungen und gefährlichen Wutausbrüchen.  Nach einer durchzechten Nacht  erwacht Raffael eines Morgens über und über mit Blut verschmiert. Er selbst hat aber keinerlei  erkennbare Verletzungen.  Panisch versucht er sich zu erinnern was passiert ist, doch die letzte Nacht ist nur ein schwarzes Loch in seinen Erinnerungen. ..

„Bewusstlos“ von Sabine Thiesler hat mich gleich von Beginn an gefesselt, flüssig geschrieben und schön zu lesen mit einem spannenden Einstieg bis fast zum Schluss.  Die Charaktere sind der Autorin meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Der Hauptprotagonist Raffael  war mir gleich suspekt und trotz seiner schicksalsträchtigen Kindheit konnte ich ihm keine seiner Handlungen wirklich verzeihen, geschweige denn konnte ich sie nachvollziehen.  Der erste Teil der Story beschreibt Raffaels Leben in Berlin, in der zweiten Hälfte verlegt Thiesler die Story in die Toskana.  Hier beschreibt sie fantastisch und atmosphärisch die Gegend und ihre Bewohner.

Das Ende war dann leider etwas enttäuschend! Es wirkte holprig, umkonstruiert und irgendwie „hingeklatscht“  und die permanente Spannung wurde jäh unterbrochen und lies viele Fragen unbeantwortet, schade!

Auch wenn „Bewusstlos“ in meinen Augen nicht so wirklich ein Thriller ist, hat Sabine Thiesler es geschafft mich von Anfang an mitzunehmen, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Wegen dem leider etwas komischen Ende, ziehe ich einen Stern ab.