Rezension

spannend und lesenswert

Das Herz der Harpyie - Rebekka Pax

Das Herz der Harpyie
von Rebekka Pax

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:
Was passiert, wenn deine Träume plötzlich Realität sind? Und was, wenn du im Schlaf einen Fehler begehst ... wer muss die Konsequenzen dafür tragen?

Die siebzehnjährige Milena hat schon immer eine seltsame Begabung im Umgang mit Vögeln gehabt. Doch während sie tagsüber ein gewöhnliches Schülerpraktikum auf einer Vogelstation absolviert, streift sie im Schlaf als riesiger Raubvogel durch die Lüfte und sieht Menschen sterben. Immer wieder, jede Nacht. Bis sie auf den ungewöhnlich anziehenden John trifft und ihm in Vogelgestalt das Leben rettet. Ein folgenschwerer Fehler. Denn Milena ist eine Harpyie, eine Kreatur der Götter, die ihren Wünschen zu folgen hat...

Meinung:
Geschichten die sich mit mystischen Wesen beschäftigen finde ich meistens sehr ansprechend, weshalb ich „Das Herz der Harpyie“ unbedingt lesen musste.

Dabei spielt die Geschichte zwar im Ruhrpott und das merkt man dem Schreibstil auch an, versprüht aber trotzdem viel griechischen Charme. Denn es treten griechische Götter und alte Fehden auf den Plan, die man so vielleicht nicht unbedingt erwartet hätte. Es geht nicht um die typischen griechischen Gottheiten, wie Zeus oder Poseidon, sondern eher um Unbekannte, wodurch auch z. B. Leser von Percy Jackson noch etwas Neues erfahren können und auch die Hintergründe nicht langweilig werden.

Generell hat mir das Grundgerüst ziemlich gut gefallen. Nicht nur die Geschichte mit der Harpyie, sondern auch was sich hinter Johns Familiengeschichte verbirgt und wie er sich seinen Problemen stellen muss. Dabei gibt es viel Spannung, auch einige unerwartete Wendungen und eine erwartete Liebesgeschichte. Aber abgesehen davon, dass sie sich (wie zumeist in solchen Romanen) etwas zu schnell entwickelt, ist sie ganz solide und passt gut in die Handlung.

Die Protagonisten fand ich sehr gut erarbeitet und ziemlich sympathisch. Man kann sich sofort in sie hineinversetzten und möchte unbedingt wissen, was denn die Ursachen dieser ganzen eigenartigen Ereignisse sind, wie alles zusammenhängt und vor allem, wie sie es denn lösen können. Dabei entwickeln sie sich deutlich weiter und werden zu willensstarken Personen. Diesen Weg hat die Autorin fesselnd, nachvollziehbar und stimmig beschrieben.

Dennoch fand ich es schade, dass einige Fragen offen geblieben sind. So hat man von den Nebenfiguren eher weniger erfahren und auch die genauen Hintergründe, wieso gerade Milena zur Harpyie wurde, sind nicht deutlich geworden.

Wie bereits erwähnt, merkt man am Schreibstil sofort, wo die Geschichte spielt. Ich kann auch nicht genau benennen woran man das merkt, nur dass es für mich ständig deutlich wurde. Doch davon abgesehen ist der Roman flüssig und fesselnd geschrieben und die einleitenden Gedichte vor jedem Kapitel passen perfekt ins Buch.

Fazit:
Eine lesenswerte und spannende Geschichte mit einem Hang zur griechischen Mythologie, die aber gleichzeitig auch modern ist. Obwohl einige kleinere Fragen offen geblieben sind, sind sowohl Grundkonzept, als auch die einzelnen Teilelemente, wie Spannungsaufbau und Charakterentwicklung stimmig verbunden und sorgen für Lesefreude. Von mir gibt’s deshalb solide 4 Sterne.