Rezension

Ein Lesevergnügen voller Spannung und gelungenen Charakteren

Das Herz der Harpyie - Rebekka Pax

Das Herz der Harpyie
von Rebekka Pax

Bewertet mit 4 Sternen

Schreibstil:
Der Schreibstil von Rebekka Pax hat mich wirklich überzeugt. Er ist klar und flüssig mit schönen Formulierungen, die sowohl die Protagonisten, als auch die Umgebung Detailgetreu und authentisch dem Leser näher bringen.
Fazit:
Das Cover finde total gelungen und es hat mich sofort angesprochen. Zu erkennen ist neben dem Mädchen auch ein Rabe, der in der Geschichte ebenfalls eine wichtige Rolle spielt. Ich finde das Cover nicht nur dezent und geheimnisvoll, sondern es spiegelt für mich auch die düstere Seite der Geschichte wieder.

Verwundert war ich zunächst, das sie Geschichte in Deutschland spielt. Keine Ahnung warum, aber damit habe ich irgendwie nicht gerechnet.
In dem Buch werden auch einige mythologische Details aufgegriffen, was der Handlung neben der Gestaltwandlung noch einen anderen spannenden Aspekt verleiht.

Sehr gelungen fand ich auch den Übergang, als Milenas Traum nun Realität für sie wird. Es fließt alles nahtlos ineinander über und machte es zu einer stimmigen Geschichte. Die düstere Stimmung, die die Harpyie in diesem Buch ausstrahlen sollte, blieb die ganze Zeit beim Lesen erhalten, denn irgendwo lauerte wieder die nächste Bedrohung. Diese Düsterheit des Buches hat mich sehr fasziniert und ich konnte nur schwer aufhören zu lesen.

Die Charaktere fand ich sehr authentisch und gelungen umgesetzt.
Milena ist zu Beginn eher ruhiger und sehr unsicher. Aber im Laufe der Geschichte macht sie eine wahnsinnige Wandlung in ihrer Persönlichkeit durch, die sie sehr stark wirken lässt. Auch wenn sie in einer Zwickmühle ist, versucht sie diese durch Stärke zu lösen und kämpft um das, was ihr wichtig ist.
John ist für mich vom ersten Moment an eine sehr starke Persönlichkeit, die im Laufe der Geschichte auch sehr großen Einfluss auf Milena hat.

Das Ende war für mich dann doch sehr schnell. Es wurde sehr lange darauf hingearbeitet, aber der Schluss war dann recht schnell da und hinterließ mich doch noch mit einigen Fragen.
Die Grundidee der Gestaltwandlung in eine Harpyie fand ich sehr gut und auch mal etwas anderes als diese typischen Gestaltwandlungen. Das Zusammenspiel der verschiedenen Schwerpunkte ist sehr gut umgesetzt und es gibt einige Spannungsmomente.

Störend fand ich, das ein Schwerpunkt des Buches sehr voraussehbar war und wieder in die Klischeeschiene einer Liebesgeschichte zu rutschen drohte. Da aber diese Liebesbeziehung nur relativ kurz angerissen wurde, blieb dieser Aspekt im Hintergrund und das Genre Fantasy konnte mehr überzeugen. 

Völlig überraschen für mich war aber der Ausgang der Geschichte, mit dem ich nicht gerechnet habe.

Das Herz der Harpyie ist eine abgeschlossene Geschichte, aber aufgrund der Fragen, die mir am Ende noch geblieben sind, könnte ich mir sehr gut vorstellen, das es hier eine Fortsetzung geben kann...

Ein Lesevergnügen voller Spannung und gelungenen Charakteren. Von mir eine klare Leseempfehlung für alle, die Fantasy mit einem Hauch der griechischen Mythologie lieben. 

Da es ein paar vorhersehbare Handlungen gab, mich der Rest aber absolut überzeugen konnte, gibt es von mir hier sehr gute 4 von 5 Federn