Rezension

Spannend und poetisch zugleich

Das Schweigen des Wassers -

Das Schweigen des Wassers
von Susanne Tägder

Bewertet mit 5 Sternen

Ein wunderbares Buch, das toll erzählt und zugleich spannend ist

Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, weil ich zu jung bin, um mich an die DDR oder das, was direkt danach kam, zu erinnern. Zugleich finde ich es aber sehr, sehr interessant, es ist ja unsere deutsche Geschichte. Ich mag es, mich der Geschichte in Form von Romanen zu nähern, die mich unterhalten, zugleich aber auch Wissen vermitteln. Hier ist es der Autorin sehr gut gelungen, die Atmosphäre der Zeit, die Probleme, die daraus resultierten, dass man zwei so verschiedene Regime versuchte unter einen Hut zu bringen, und das Leben damals darzustellen. Es wirkt nie aufgesetzt oder seltsam, sondern man ist immer ganz nah dran und fiebert richtig mit.

Die Geschichte ist total spannend und sehr vielschichtig. Ich habe gelesen, dass die Geschichte auf einem wahren Fall beruht und das finde ich umso interessanter. Siegmar Eck wird tot aufgefunden, aber warum? War es wirklich nur ein tragischer Unfall? Und welches Geheimnis hat Regine, die junge Servierkraft aus der "Erholung"?

Der Erzählstil der Autorin ist unfassbar schön, man könnte auch poetisch sagen. Für mich war es ganz wunderbar zu lesen, sie beschreibt banale Alltagssituationen ganz anschaulich und detailverliebt. Zusammen mit der wunderbaren Stimme des Erzählers entstanden in meinem Kopf durch diese Beschreibungen realistische Bilder. Ich sah mich mit Regine am Wasser des Sees stehen, ich spürte die Kälte und den Regen im Herbst. Man sieht durch die Brille der Figuren, die so authentisch und real wirken, dass man richtig mitfühlen kann. Einfach toll! Ich freue mich schon jetzt auf den zweiten Band mit Arno Groth, der eine unfassbar sympathische Hauptfigur ist!