Rezension

Spannend und sehr unterhaltsam

Fränkische Verführung - Jacqueline Lochmüller

Fränkische Verführung
von Jacqueline Lochmüller

Bewertet mit 5 Sternen

2 Waldarbeiter finden im Wald am Siegesturm in Bayreuth die Leiche des Bayreuther Fleischfabrikanten Werner Wachter. Die Hände verbrannt, geplatzte Haut an der Schläfe - hier muss jemand mächtig wütend auf den Mann gewesen sein, über den man nicht viel Gutes erfährt. Kommissarin Benita Luengo, die zum Tatort gerufen wird, erschrickt, als sie die Leiche sieht. Sie hatte erst vor 2 Tagen mit ihm zutun. Die Spuren der Ermittlungen führen auch in die Vergangenheit...

Da der Anfang bereits so spannend beginnt, war ich von der ersten bis zur letzten Seite an dieses Buch gefesselt.

Protagonisten, sehr vielfältig, detailliert und interessant gezeichnet, ziehen an meinem geistigen Auge vorüber. Besonders die sympathische Kommissarin mit ihren Eigenheiten, die auch in der Vergangenheit zu liegen scheinen und sehr persönlicher Natur sind, hat es mir angetan. Genauso mögen gelernt habe ich auch ganz schnell ihren Assistenten Julius Schwarz. Ob Bonbons gegen schlechten Atem, Kaffee kochen und die Chefin auch mal zum Essen einladen - Julius hat immer den richtigen Riecher, was Frau gerade braucht. Nur er selbst hat noch keine. Das genaue Gegenteil ist das Opfer und seine Familie. Das Ansehen nach aussen ist alles was zählt und daher wird gelogen, betrogen, bestochen, wo immer es nötig ist.  

Da ich Bayreuth von einigen Besuchen her kenne, kann ich mir sogar manchen beschriebenen Ort vorstellen und vor mir sehen. Alles wird sehr plastisch beschrieben.

Gemäß dem Buchtitel hat mich die Autorin verführt - zu immer neuen Mutmaßungen und dem Wunsch ständig weiter lesen zu wollen. Der sehr angenehm zu lesende Schreibstil, die dauernd anhaltende Spannung und immer neue Ermittlungswege, die aber immer wieder ins Nichts führen, bis hin zum endlichen Fahnungserfolg - ich habe mich auf keiner Seite gelangweilt. Ganz im Gegenteil. Ich fand es sehr schade, als das Buch ausgelesen war.

Da aber verschiedene Fragen nicht aufgelöst wurden, bleibt bei mir die Hoffnung auf einen neuen Fall für Benita Luengo und Julius Schwarz. Ich kann es kaum erwarten.