Rezension

Spannende und nervenaufreibende Fortsetzung

Soul Beach 02. Schwarzer Sand
von Kate Harrison

Bewertet mit 5 Sternen

Noch immer läuft der Mörder von Meggie unbehelligt herum. Alle Welt scheint zu glauben, dass Tim, der Freund von Meggie, die Tat begangen hat. Alice hat daran allerdings große Zweifel und versucht deshalb den Mordfall auf eigene Faust zu lösen. Ihre Freunde vernachlässigt sie dabei sträflich. Denn wenn sie nicht mit der Jagd nach dem Unbekannten beschäftigt ist, besucht sie ihre tote Schwester am Soul Beach. Das Leben scheint dort, nach Tritis Rettung, noch paradiesischer als vorher zu sein. Alice hofft, dass auch Meggie den Strand verlassen kann, wenn ihr Mörder endlich zur Rechenschaft gezogen wird. Dieser scheint ein weiteres Mal zugeschlagen zu haben, denn am Strand von Soul Beach kommt ein neuer Gast an, der Meggie sehr am Herzen liegt.....

"Soul Beach - Schwarzer Sand" ist der zweite Band einer Jugendbuch-Trilogie. Der Folgeband knüpft nahtlos an das Ende des ersten Teils an. Durch geschickt eingestreute Rückblicke in den Auftaktband ist man sofort wieder mitten im Geschehen und hat keine Schwierigkeiten den erneuten Einstieg in die Reihe zu finden. Obwohl man der aktuellen Handlung wahrscheinlich auch ohne die Vorkenntnisse aus dem ersten Teil folgen könnte, empfiehlt sich bei dieser Trilogie die Einhaltung der Reihenfolge, da die Handlung aufeinander aufbaut. Außerdem würde man sich sonst wohl um einen Großteil der Spannung bringen.

Auch in diesem Band schlüpft man wieder in die Haut der Hauptprotagonistin Alice und erlebt das Geschehen in der Ich-Form, aus ihrer Sicht. Dadurch ist man hautnah dabei und kann sich ganz auf die rätselhaften Vorkommnisse einlassen. Sowohl in der realen, als auch in der virtuellen Welt von Soul Beach überschlagen sich die Ereignisse. Denn Alice kommt dem Mörder gefährlich nahe. Da man durch die gewählte Ich-Form ja direkt in Alice Haut steckt, kann man regelrecht spüren, wie der Blick des Mörders auf einem ruht. Dabei kommt es zu einigen nervenaufreibenden Szenen. Genau wie Alice stellt man sich die Frage, wem man eigentlich noch trauen darf. Denn Freund und Todfeind zu unterscheiden ist nahezu unmöglich. Man fiebert regelrecht mit Alice mit und hofft dabei stets darauf, dass man nicht bei den engsten Freunden eine böse Überraschung erleben muss.

Manchmal hat man ja beim Lesen der mittleren Bände von Trilogien das Gefühl, dass die Handlung auf der Stelle tritt und dass das große Finale im letzten Band lediglich ein wenig hinausgezögert werden soll. Das ist hier allerdings keinen Moment der Fall. Denn Kate Harrison gelingt es auch im zweiten Teil die Spannung von Anfang an zu wecken und durchgehend zu halten. Durch die intensiven Beschreibungen der Handlungsorte hat man außerdem das Gefühl selbst im Körper von Alice zu stecken, die Sonne auf der Haut zu spüren und das Rauschen der Wellen zu hören. Man gerät in den Sog der Handlung und stellt fest, dass man viel zu schnell am Ende des Bandes angekommen ist.

Bereits der erste Band der Trilogie konnte mich begeistern. Doch mit diesem Teil hat sich die Autorin meiner Meinung nach noch gesteigert. Denn die Handlung ist durchgehend spannend und kaum vorhersehbar. Man fiebert von der ersten bis zur letzten Seite mit Alice mit und kann die Bedrohung, in der sie durch den Täter schwebt, regelrecht spüren. Ich kann es kaum erwarten den Finalband endlich in den Händen zu halten, um der Identität des Mörders und den Hintergründen des virtuellen Paradieses endlich auf die Spur zu kommen.