Rezension

Spannender Auftakt der Krimireihe um Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn

Totenweg - Romy Fölck

Totenweg
von Romy Fölck

"Totenweg" von Romy Fölck ist der Auftakt einer Krimireihe, in der die Polizistin Frida Paulsen ermittelt und sich dabei einigen Gefahren gegenüber sieht. In diesem ersten Band wird Fridas Familie, der familiäre Besitz und auch ihr Leben bedroht. Hängt das ganze mit dem Mord an Fridas Freundin Marit vor 20 Jahren zusammen? Ist der Täter zurück und wird wieder töten?

Bjarne Haverkorn, der den Mord an Marit nicht aufklären konnte und dem es bis heute keine Ruhe lässt, nimmt die Bedrohung für Frida sehr ernst und zieht zu ihr auf den Hof, um ganz nah am Geschehen ermitteln zu können.

Das besondere an der Reihe um Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn ist, dass es sich insbesondere um ungeklärte Altfälle handelt. Das gegensätzliche Ermittlerteam widmet sich Cold Cases, um späte Gerechtigkeit zu bewirken. Mir gefällt dieser Ermittlungsansatz ausgesprochen gut. Gerade der Wechsel zwischen alten, erkalteten Spuren und brandneuen Ermittlungsansätzen macht für mich den Reiz dieser Reihe aus. Es ist spannend zu sehen, wie die Fäden nach vielen Jahren doch noch zusammenlaufen und den Opfern und ihren Angehörigen doch noch Gerechtigkeit widerfährt.

Dabei ist die Handlung von der ersten bis zur letzten Seite spannend. In Rahmen der aktuellen Ermittlung, erfährt der Leser immer wieder durch Rückblicke in die Vergangenheit, was dort vorgefallen ist und welche Dinge sich zwischen Frida und den anderen Dorfbewohnern abgespielt haben. Besonders gut gefällt mir auch, dass die private Seite des ungleichen Ermittlerduos - ihre Ängste, Fehlentscheidungen, Unsicherheiten, Geheimnisse - gezeigt wird. Ich konnte mich zwar mit keiner der handelnden Personen identifizieren, habe sie aber dennoch als sympathisch und authentisch empfunden, so dass ich mit ihnen mitgefiebert habe.
Die zwischenmenschlichen Verwicklungen, psychologischen Zusammenhänge und das allmähliche Aufbrechen jahrzehntealter Geheimnisse - die jeder in dem kleinen Dorf in der Elbmarsch hat - haben mir gut gefallen und den besonderen Reiz von "Totenweg" ausgemacht.

Wie es sich für einen guten Krimi gehört, gab es einige sehr unerwartete Wendungen, so dass es Freude gemacht hat, mitzuermitteln und nach dem möglichen Täter zu suchen. Gleichzeitig hat Romy Fölck den Drahtseilakt gemeistert, den aktuellen Fall zu einem Ende zu bringen, das sehr plausibel und stimmig war, gleichzeitig aber auch noch Fragen offen zu lassen, die motivieren, der Reihe weiter zu folgen.

"Totenweg" von Romy Fölck ist ein wirklich gelungener Auftakt der Krimireihe des Ermittlerteams Paulsen und Haverkorn. Inzwischen ist bereits der zweite Band "Blutshaus" und ab Ende September auch der dritte Band "Sterbekammer" erhältlich.
Krimifreunde können sich also gleich auf mehrere Bände spannenden Lesegenuss freuen und müssen nicht erst sehnsüchtig auf den nächsten Band warten. Allen Krimifans, die sich für psychologische Zusammenhänge interessieren und Freude an Ermittlern haben, die sich nicht ganz ergänzen und die mit all ihrer Menschlichkeit beschrieben werden, ist diese Reihe zu empfehlen.