Rezension

spannender Debütkrimi

Das vermisste Mädchen - Bettina Lausen

Das vermisste Mädchen
von Bettina Lausen

Bewertet mit 4 Sternen

Im Mittelpunkt von "Das vermisste Mädchen" von Bettina Lausen steht die Privatdetektivin Helena Briest. Sie ist vor kurzem zusammen mit ihrem Mann nach Menden gezogen und hat sich endlich ihren Wunsch erfüllt: eine eigene Detektei. Ihren ersten Fall bekommt sie mehr oder weniger zufällig. In dem Haus in dem ihre Detektei liegt, lebt auch die afrikanisch stämmige Familie Kiwanika, deren Tochter Tshala seit einigen Tagen vermisst wird. Die Eltern haben nicht viel Vertrauen in die deutsche Polizei und engagieren Helena, eigene Nachforschungen anzustellen. Vor kurzem wurde in der Nähe ein kleines Mädchen missbraucht und umgebracht, der Täter ist noch nicht gefasst. Die Polizei geht davon aus, dass hier ein Zusammenhang mit dem Verschwinden von Tshala besteht, doch die Familie drängt Helena dazu in andere Richtungen zu ermitteln...

Aus der Sicht der sympathischen Helena erlebt man die Geschichte und verfolgt ihre Gedankengänge. Helena  spricht mit Lehrern, Freundinnen, geht den Schulweg ab, auf dem Tshala verschwand, Gerne würde sie mit der Polizei zusammenarbeiten, erfährt aber Ablehnung. Helena sammelt Informationen und tauscht sich regelmäßig mit der Familie aus, die Situation führt auch zu Spannungen zwischen den Familienmitgliedern. Aufgrund der Sprachbarriere ist die Kommunikation nicht leicht. Dazu kommt, dass Helena sich um ihre Detektei Sorgen macht, denn außer diesem Fall gibt es keinen weiteren und Tshalas Familie ist es nicht möglich, ihr volles Honorar zu zahlen. Ihr Mann Lars ist nicht begeistert, dass sie ihr neuer Job so vereinnahmt, zu Hause gibt es Stress.

Der Krimi ist leicht zu lesen, die Spannung ist Anfangs noch nicht so groß, hier lernt man erst mal die Protagonisten kennen und begleitet Helena bei ihren Ermittlungen. Sie gibt in ihrem ersten Fall alles, da ihr die Entführung von Tshala aus ganz persönlichen Gründen nahe geht. Sie arbeitet bis zum umfallen und verbeißt sich in den Fall, recherchiert und lässt nicht locker. Ab der Hälfte nimmt die Geschichte richtig an Fahrt auf, Helena begibt sich bei ihren Nachforschungen in große Gefahr und die Spannung steigt kontinuierlich, ab da konnte ich das Buch dann gar nicht mehr beiseite legen. Die Geschichte hat mich überzeugt, das Thema das die Autorin anspricht macht nachdenklich, ich möchte dazu aber nicht weiter schreiben, da es zu viel Handlung vorweg nehmen würde.

Fazit: Ein toller Debütkrimi um eine sympathische Protagonistin. Ich bin auf die Fortsetzung gespannt.