Rezension

Spannender, komplexer Thriller um Robert Langdon und Dantes Inferno

Inferno - Dan Brown

Inferno
von Dan Brown

Bewertet mit 4 Sternen

Dan Brown – Inferno

 

Der Symbologe und Wissenschaftler Robert Langdon erwacht eines Tages im Krankenhaus. Er kann sich nicht erinnern was in den letzten Tagen passiert, wo er war oder was er ausgerechnet in Florenz zu suchen hat. Als die Ärztin Sienna Brooks ihn gerade untersuchen will, wird das Krankenhaus überfallen und Robert muss trotz Gedächtnisverlust, Schusswunde und in seinem geschwächten Zustand mit Hilfe von Sienna fliehen.

Er muss schnellstens in Erfahrung bringen, was passiert ist, denn eins ist sicher, ein gut ausgebildeter Feind scheint hinter ihm her zu sein und seine erste Spur führt zu einer ominösen Botschaft.

Ein Wissenschaftler hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Welt vom größten Übel zu befreien - der Menschheit. Alle Hinweise führen zu Dante Alighieri und seiner “Göttlichen Komödie” und so beginnt nicht nur ein Wettlauf gegen die Zeit, sondern auch gegen den bestens ausgerüsteten Feind und die Polizei sowie diverser Geheimdienste.

Werden sie die ultimative Waffe rechtzeitig finden?

 

Ich kenne bereits einige Bücher des Autoren und wurde bisher immer gut unterhalten. Auch mit “Inferno” hat der Autor wieder einmal einen temporeichen, komplexen, spannenden und kurzweiligen Thriller herausgebracht, gespickt mit einigen wissenschaftlichen und historischen Fakten, die interessant sind und dem Thriller ein paar überraschende Wendungen geben. Wirkliche Längen hatte das Buch trotz seiner Dicke nicht, auch die Erklärungen zu Dante Alighieri, “Die Göttliche Komödie” oder zu den wissenschaftlichen Themen wie Überbevölkerung oder Gensequenzierungen etc. wurden gut eingearbeitet und leicht verständlich in die Story integiert.

Der Erzählstil ist flüssig und lässt sich gut lesen. Die Handlung bietet viele Sackgassen und überraschende Wendungen, eine temporeiche Jagd nach Puzzleteile, eine fast durchgängige Spannung, viel historisches Wissen und detailliert ausgearbeiteten Schauplätzen.

Die Charaktere sind facettenreich und lebendig beschrieben, haben eine angenehme emotionale Tiefe.

Robert Langdon hat es mir diesmal nicht so einfach gemacht, er ist zwar immer noch sympathisch und irgendwie ist die Geschichte mit seiner Mickey-Mouse-Uhr ja auch ein niedlicher Tick, aber diesmal wirkt er chaotischer und wenig strukturierter, was eine gewisse Unruhe in die Geschichte bringt.

Sienne Brooks wurde mir einfach nicht sympathischer, obwohl sie natürlich Robert eine große Hilfe ist, bis zum Ende bleibt sie etwas distanziert, was dem Thriller an sich aber keinen Abbruch tut.

Die übrigen Figuren der Geschichte fügen sich stimmig in die Geschichte ein, sodass ich beim Lesen das Gefühl hatte, ich stände neben Robert und würde mit ihm sein Abenteuer erleben.

 

Das was ich von der Story erwartet habe, habe ich auch bekommen: einen komplexen Thriller, mit vielen Puzzleteilen, hohem Tempo, viel Spannung, überraschenden Wendungen und eine anschauliche Jagd durch Florenz, Venedig und Istanbul, wobei die verschiedenen Gegenden schön beschrieben sind und ich mich schnell zurecht finden konnte. Historisches Wissen wurde vereinfacht und angenehm in die Story eingebracht.

Der Thriller ist wie immer eigenständig lesbar und hat mit den übrigen Bänden von Dan Brown nichts gemeinsam, außer dem Protagonisten und der Komplexität. Die vielen Handlungsstränge führen am Ende in ein Finale, dass mir persönlich nicht spektakulär genug gewesen ist, aber es passt zur Story und darauf kommt es an.

 

Von mir bekommt der Thriller eine Leseempfehlung.

 

Fazit: Spannender, komplexer Thriller um Robert Langdon und Dantes Inferno. 4 Sterne.