Spannender neuer All-Ager
Bewertet mit 3.5 Sternen
Was macht man, wenn man schon als Kind eingebleut bekommt, wie minderwertig man aufgrund seiner Herkunft ist? Sally Green nimmt sich diesen Gedanken in ihrem neuen Buch "Half Bad" in Form eines Fantasythrillers vor.
Nathan wächst in einer Welt auf, die eigentlich unsere sein könnte - bis auf das kleine Detail, daß es Hexer und Hexen gibt und Magie sehr real ist. Damit erschöpfen sich die Harry-Potter-Ähnlichkeiten aber auch schon, denn die Hexenwelt teilt sich in weiße und schwarze Hexen auf und wird von dem Rat der weißen Hexen regiert. Jeder schwarze Hexer wird gejagt und getötet. Leider hat Nathan das Pech der Sohn eines schwarzen Hexers zu sein und als solcher ist er stetig wachsenden Diskriminierungen ausgesetzt, die bei Überwachung anfangen und in seiner Gefangenschaft gipfeln. Als die "guten" weißen Hexen ihn tätowieren wie einen KZ-Gefangenen und er befürchten muß, daß das nur der Auftakt zu noch Schlimmerem ist, beschließt er endlich zu fliehen und seinen Vater zu suchen. Schwarzer Hexer oder nicht, es kann eigentlich nur besser werden...
Das Buch ist sehr spannend und flott geschrieben und hat manchmal eine fast schon beklemmende Atmosphäre. Dabei sind sie Dinge die Nathan von den "guten" Hexen angetan werden nichts für schwache Nerven: zusätzlich zu seinem sozialen Pariah-Status wird Nathan auch zunehmend mißhandelt, was zuletzt darin mündet, daß er ein Jahr lang in einen Käfig gesperrt wird. Also wie gesagt, nichts für zu Zartbesaitete. Aber die Geschichte ist mitreißend und ich habe immer mit Nathan gefühlt und über die himmelschreiende Ungerechtigkeit geflucht der er ausgesetzt ist. Da überlegt man automatisch wer hier eigentlich schwarz/böse oder weiß/gut ist. Ich bin mal gespannt wie es in den folgenden Bänden weitergeht.