Rezension

Gelungener, runder Reihenauftakt, der auch allein stehen könnte

Half Bad - Das Dunkle in mir
von Sally Green

Bewertet mit 5 Sternen

[quote]Nathan wird gejagt. Seit seiner frühesten Kindheit wird er von der Regierung beobachtet, verfolgt, eingesperrt. Denn Nathan lebt in einer Welt, in der - mitten im modernen Alltagsleben - Hexen existieren. Weiße Hexen, die sich selbst für gut halten und die Regierungsmacht bilden. Schwarze Hexen, die gefährlich und skrupellos sind und im Untergrund arbeiten. Und Nathan, der beides ist - denn seine Mutter war eine Weiße Hexe und sein Vater Marcus der gefürchtetste Schwarze Hexer aller Zeiten. Nathan ist ihm nie begegnet, aber von so jemandem kann er nur Dunkles und Böses geerbt haben. Oder?
[...][/quote]

Ich habe mal nur den halben Klappentext gepostet, da der Ganze zu viel spoilert.

Zugegeben, als das Buch mit der Du-Perspektive eingestiegen ist, war ich mir nicht sicher, ob ich das ein ganzes Buch lang durchhalten kann. Aber zum Glück sind nur wenige Passagen so gehalten, sodass es nicht nervig oder anstrengend wird. Ich empfand den Perspektivwechsel eher als sehr interessant.
Dass es sich um eine Trilogie handelt, erfuhr ich übrigens erst im Verlauf der Leserunde und habe vorher gar nicht darauf geachtet.... noch eine Reihe, die ich somit angefangen habe und weiterverfolgen möchte. Wem nicht danach ist, kann "Half Bad" jedoch auch durchaus als Einzelband lesen, da die Handlung für einen Reihenauftakt vergleichsweise abgeschlossen ist.

Die Beschreibung legt nahe, dass es gewisse Ähnlichkeiten zwischen "Half Bad" und "Harry Potter" gibt, vor allem aufgrund des Konzepts der Weißen, der Schwarzen, der Fains (das Half-Bad-Wort für "Muggel" ^^) und der Tatsache, dass es Leute gibt, die Beides sind.
Allerdings gibt es einen grundlegenden Unterschied - während bei "Harry Potter" der Unterschied zwischen Schwarz und Weiß rein ideologischer Natur ist, unterscheiden sich schwarze und weiße Magier in diesem Buch tatsächlich auch körperlich sehr stark und man kann sie inmitten von Nichtmagiern an ihren Augen erkennen. Außerdem erhalten die Magier keine umfassende magische Ausbildung, sondern erhalten mit 17 eine einzige Zauberkraft.
Die Story ist außerdem von Anfang an härter und brutaler, sodass ich dieses Buch nicht gerade einem zehnjährigen Kind in die Hand drücken würde (was mit dem Reihenauftakt von "Harry Potter" recht problemlos möglich ist). Für mich war es genau die richtige Mischung und Nathan als Charakter ist sehr gut getroffen und vielschichtig dargestellt.

Das Buch erhielt ich im Rahmen einer Leserunde auf http://www.katzemitbuch-forum.de/