Rezension

Spannender Noir-Krimi

Sei ganz still - Sebastian Thiel

Sei ganz still
von Sebastian Thiel

Inhalt
Im Sommer des Jahres 1938: Der Polizist Friedrich Wolf ist Gefangener im Straflager, in dem er unter härtesten Bedingungen und bis körperlicher Erschöpfung schuften muss. Doch dann wird er von einem SS-Arzt Kampa herausgeholt, der einen besonderen Auftrag für ihn hat. Er soll dessen Freundin Charlotte in der Düsseldorfer Unterwelt suchen. Wolf beginnt mit der Suche und wird bald selbst zum Gejagten.

Meine Meinung
Sebastian Thiel beschreibt mit seinem Noir-Krimi eine düsteren Teil der deutschen Geschichte, die hervorragend recherchiert, spannend und zugleich unterhaltsam ist.

Sein Protagonist Friedrich Wolf – auch der böse Wolf genannt – ist ein Mensch mit Ecken und Kanten, der sich in seinem Leben nicht nur Freunde mit seinem speziellen Charakter gemacht hat. Es ist daher nicht verwunderlich, dass er im Straflager landet und dort unter schlimmsten Bedingungen lebt. Aber Wolf hat auch Glück und kann dem Lager entfliehen, wenngleich er dafür natürlich auch eine Gegenleistung erbringen muss. Der SS-Arzt Kampa vermisst seine Verlobte Charlie, die Wolf nun zu finden hat. Wolf begibt sich also auf die Suche und macht dabei eine ungeheure Entdeckung. 

Der Autor versteht es den Leser mit in die damalige Zeit zu nehmen und gerade die düstere Stimmung hat ganz besonders dazu beigetragen, dass man das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Auch wenn ich schon einige Bücher ähnlicher Art gelesen habe, greift Sebastian Thiel in seinem Krimi ein Thema auf, dass ich aus Romanen noch nicht kannte. Das Geschichte endet offen und macht Hoffnung auf eine Fortsetzung mit Friedrich Wolf, der beim genaueren hinsehen gar nicht so böse ist.

Fazit
"Sei ganz still" ist ein packender Noir-Krimi, der ein perfektes Bild der damaligen Zeit liefert und mit einem großartigen Protagonisten versehen ist. Klare Lese-Empfehlung!