Rezension

Spannender Regionalkrimi mit feinem Humor und viel Lokalkolorit auf meiner Lieblingsinsel

Dünengeister - Nina Ohlandt

Dünengeister
von Nina Ohlandt

Bewertet mit 5 Sternen

Kommissar Benthien und sein Team haben auf Sylt zu ermitteln, nachdem Yvonne Melander und ihr kleiner Sohn offenbar vergiftet aufgefunden werden.
Familie Melander ist eine alteingesessene Familie, die schon seit vielen Generationen auf der Insel wohnt. Auch in anderen Generationen in der Familie gab es diverse mysteriöse Todesfälle.
Hängen die aktuellen Vorkommnisse vielleicht sogar mit Todesfällen zusammen, die schon vor einem Jahrhundert passiert sind?
Benthien und seine Kollegen müssen bei den Ermittlungen mit den vielen Mitgliedern der Familie Melander sprechen und sich erst einmal deren Beziehungsgeflecht erarbeiten…

Meine Meinung:
Nina Ohlandt versteht es mit ihrer gewohnt flüssigen Schreibweise den Leser von der ersten Seite an zu fesseln.
Ich fühlte mich sofort auf meine Lieblingsinsel Sylt versetzt, da die Beschreibungen wieder das Lokalkolorit gut eingefangen haben. Vieles dreht sich in diesem Roman um die Wanderdüne, die große Düne, auf Sylt, aber auch durch Beschreibungen von Spaziergängen im Watt etc. lassen sofort Urlaubsgefühle aufkommen.

Der Fall, der in diesem Regionalkrimi im Vordergrund steht, ist gewohnt gekonnt konstruiert und angelegt. Besonders gut gefallen hat mir in diesem Roman, dass sogar Verbindungen zu viel älteren Geschehnissen auf der Insel bestehen. Das hebt diesen Krimi noch einmal sehr gelungen von anderen vergleichbaren Regionalkrimis ab.

Die handelnden Personen sind zahlreich und sehr gut angelegt und so beschrieben, dass man ihre Motivation gut nachvollziehen kann. Ein Personenregister hilft auch dabei, die Übersicht zu behalten.

Natürlich ist es für eine regelmäßige Leserin von Nina Ohlandts Krimis auch immer schön, Kommissar Benthien und sein Team wieder zu „treffen“. Auch in diesem Band haben mir die Interaktion der Kollegen und auch die Episoden mit Benthiens Vater wieder sehr gut gefallen. Seine Kochleidenschaft zieht sich durch die Bücher wie ein roter Faden, was mir aufgrund des Wiedererkennungswert sehr gut gefällt, zumal ich es extrem sympathisch finde.

Nicht zuletzt der feine Humor der Autorin, auch auf der Metaebene (wenn die Kommissare darüber philosophieren, was in einem Kriminalroman wie glaubwürdig wirken würde…), machen das Buch zu einem wahren Lesevergnügen.

Fazit:
Der neue Sylt-Krimi von Nina Ohlandt ist für mich ein Highlight, mit dem ich spannende und vergnügliche Lesestunden verbracht habe.