Rezension

Spannender Schwedenkrimi

Der Leuchtturmwärter - Camilla Läckberg

Der Leuchtturmwärter
von Camilla Läckberg

Bewertet mit 3 Sternen

„Der Leuchtturmwärter“ ist der 7. Band der Krimi-Reihe um den Polizisten Patrik Hedström und seine Frau, die Schriftstellerin Erica Falck.

Die ersten Bände sind:
1. Die Eisprinzessin schläft
2. Der Prediger von Fjällbacka
3. Die Töchter der Kälte
4 .Die Totgesagten
5. Engel aus Eis
6. Meerjungfrau

Regelmäßige Leser der Reihe treffen hier alte Bekannte wieder, wie Patrik und Erica, Anna und Dan, Mellberg, Paula, Gösta, Martin, Annika und einige andere. Deren Privatleben spielt eine sehr große Rolle, in diesem Band mehr als in den vorherigen. Neueinsteiger dürften sich ein bisschen schwer tun, denn viele Vorkommnisse aus den vorangegangenen Büchern werden einfach vorausgesetzt, nur Weniges noch einmal in Erinnerung gerufen.

Das Buch beginnt sehr spannend. Annie flieht mit ihrem fünfjährigen Sohn Sam auf die Schäreninsel Graskär vor Fjällbacka. Ihr Mann liegt tot in der Stockholmer Wohnung. Kurz darauf wird ihr Jugendfreund Matte erschossen aufgefunden.

Dann sackt die Spannung rapide ab. Es werden unzählige Handlungsstränge angefangen, die sich nur zäh weiterentwickeln, da ständig nach wenigen Seiten oder gar nur nach einer Seite die Perspektive wieder wechselt. Obwohl ich häufige Perspektivwechsel normalerweise mag, fand ich es hier anstrengend, weil es dann doch etwas übertrieben wurde. Man fragt sich die ganze Zeit, wie die vielen einzelnen Fäden zusammenhängen, ob sie überhaupt zusammenhängen, denn das ist nicht leicht ersichtlich. Der Leser tappt hier genauso im Dunkeln wie die Polizei, die einfach keinen Anhaltspunkt findet. Umso mehr darf man Patriks und Ericas neugeborene Zwillinge beim Windelwechseln und Füttern beobachten und Anna, wie sie in einer erneuten Depression versinkt, was auf Dauer doch etwas eintönig ist. Erst nach etwa 300 Seiten kommt ganz allmählich Licht in die Sache, und es wird auch wieder etwas spannender.

Fazit: Der Leuchtturmwärter ist für mich eher ein schwächeres Werk von Camilla Läckberg, obwohl das Handlungsgeflecht gut durchdacht und logisch ist. Etwas weniger an verschiedenen Handlungssträngen und Familienkram hätte mehr Lesespaß gebracht.