Rezension

Zeitweilig tolle Passagen

Der Leuchtturmwärter - Camilla Läckberg

Der Leuchtturmwärter
von Camilla Läckberg

Bewertet mit 3 Sternen

Mein erster schwedischer Kriminalroman! Camilla Läckberg ist in Schweden eine echte Größe und auch ich durfte nun in den Geschmack ihrer Bücher kommen. 
Allein das Cover ist schon schaurig mit seinem Schaukelpferd und dem Blut, natürlich auch der düstere Blick aus dem offenen Fenster lässt vermuten um welches Genre es sich handelt.
Was ich allerdings zu erst nicht wusste: "Der Leuchtturmwärter" ist der siebte Teil ihrer erfolgreichen Reihe! Anfangs kamen sehr viele Charaktere im Buch vor und wurden mit einer gewissen Normalität an den Leser geführt, dass es mir doch komisch vorkam und ich nochmal genau im Internet recherchiert habe. Da sich meine Vermutung bestätigt hat war ich im ersten Augenblick etwas enttäuscht, da ich Reihen natürlich lieber von Anfang an lese. 
Allerdings habe ich mich dann doch an das Buch gewagt und nach einiger Zeit haben mir die vielen verschiedenen Charaktere beim lesen kein Problem mehr bereitet. 
Der Handlungsort Fjällbacka hat Frau Läckberg sehr bildhaft und idyllisch beschrieben, sodass ich mich gleich wie im Urlaub gefühlt habe. Die Atmosphäre in dem Buch lies keine Wünsche offen und so wurde es von Zeit zu Zeit etwas düsterer auf Fjällbacka und der kleinen Insel. 
Sehr spannend fand ich persönlich die kleinen Passagen mit den Zeitsprüngen (1870-1875). Dort wird das Leben der sehr naiven aber durchaus sympathischen Emelie, ihrem Mann Karl und dessen Gehilfen Julian beschrieben. Karl war auf der Geisterinsel von Fjällbacka der Leuchtturmwärter und bewahrte dort ein dunkles Geheimnis. Um Emelie hat er sich nicht geschert und ich als Leser habe mit der armen Frau sehr mitgefühlt. Ich habe mich immer wieder sehr über die 1-3 seitigen Abschnitte aus der Vergangenheit mit deren Geistergeschichten gefreut, weil sie für mich am spannendsten waren. 
Da ein Kriminalroman nicht so blutig und spannend wie ein Thriller ist muss ich dem Buch leider einen Punkt Abzug geben, da ich es doch etwas spannungsgeladener mag. Der andere Punkt, den ich dem Buch leider abziehen muss, ist schlicht und einfach der, dass der Leser schon ziemlich früh merkt mit welcher Person etwas nicht ganz stimmt und daher leicht errät wer der Mörder von Mats ist. 
Fazit: Ein toller Kriminalroman der in das Fischerdörfchen Fjällbacka einlädt und ein paar grausame Geheimnisse aufdeckt. Dieses Buch ist etwas für jeden, der sich Abends gerne einen kleinen Schauer über den Rücken laufen lässt.