Rezension

Spannender Thriller, der ehemalige Protagonisten zurückholt

Die verstummte Frau - Karin Slaughter

Die verstummte Frau
von Karin Slaughter

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die verstummte Frau ist der 8. Band der Georgia-Reihe rund um die Gerichtsmedizinerin Sara Linton und den GBI-Ermittler Will Trent. Eigentlich ist es aber bereits der 16. Band, denn vorher gab es bereits zwei Reihen, die von den beiden einzeln gehandelt haben. Ich verfolge die Geschichte jetzt schon seit Band 1 und freue mich immer noch riesig wenn wieder ein neuer Teil kommt, für mich persönlich kommen einfach nur wenig Autoren an diesen spannenden, actionreichen, aber auch brutalen Schreibstil heran. 

 

Inhalt:

Atlanta, Georgia: Eine junge Frau wird brutal attackiert und sterbend zurückgelassen. Alle Spuren verlaufen im Sande, bis Will Trent den Fall übernimmt. Die Ermittlungen führen ihn ins Staatsgefängnis. Ein Insasse behauptet, wichtige Informationen geben zu können. Der Angriff gleicht genau der Tat, für die er vor acht Jahren verurteilt worden ist. Bis heute beteuert er seine Unschuld. 
Will muss den ersten Fall lösen, um die ganze Wahrheit zu erfahren. Doch fast ein Jahrzehnt ist vergangen – Erinnerungen sind verblasst, Zeugen unauffindbar, Beweise verschwunden. Nur eine Person kann Will dabei helfen, den erbarmungslosen Killer zur Strecke zu bringen: seine Partnerin Sara. Aber sobald Vergangenheit und Gegenwart aufeinanderprallen, steht für Will alles, was er liebt, auf dem Spiel …

 

Mit diesem Band greift Slaughter auf die Grant-Country-Zeit von Sara zurück, sodass viele altbekannte Protagonisten in Rückblicken wieder auftauchen. Abwechselnd werden die damalige Ermittlung von Jeffrey Tolliver, Lena Adams und Sara und das Neuaufrollen des Falls im Jetzt von Will, Sara und Faith aus den verschiedenen Perspektiven der Beteiligten geschildert. 

 

Neben der Hauptstory entwickelt sich auch die Beziehung von Will und Sara weiter, die Probleme zwischen den beiden häufen sich und das Aufrollen des alten Falls stellt die Beziehung der beiden stark auf die Probe, da beide die Ereignisse aus unterschiedlichen Gründen für sich selbst verarbeiten müssen. Will und Sara sind definitiv eines meiner liebsten Pärchen, bei denen ich mich in jedem Buch wieder über die neusten Entwicklungen ihrer Beziehung freue. 

 

Wie in allen Vorgängerbänden war der Schreibstil wieder flüssig, packend und spannend. Die unterschiedlichen Erzählstränge wurden äußerst gelungen miteinander verwoben, der Fallaufbau war sehr komplex gestaltet und auch die Gefühle der Ermittler gelungen mit eingebracht. 

 

Die Beschreibung der Mordopfer und der Obduktionen lassen wie bei Slaughter üblich nichts aus und sind durch die starke Brutalität möglicherweise nicht für jeden Leser etwas. 

 

Ihr könnt den Band theoretisch auch ohne Vorwissen lesen, wer aber viel Wert auf die persönliche Entwicklung der Protagonisten und ihrer Beziehungen legt, sollte am besten mit Band 1 (Belladonna) beginnen. Insbesondere dieser Band erfordert etwas Vorwissen, da die zahlreichen Protagonisten, die in den Rückblenden vorkommen sonst möglicherweise verwirrend sind, da nur selten nochmal erklärt wird, was es mit den einzelnen Charakteren auf sich hat. 

 

Die verstummte Frau hat mir gut gefallen, war aber im Großen und Ganzen nicht mein liebster Band  der Reihe. Das Buch war mit 660 Seiten sehr lang und hätte an einigen Stellen ein klein wenig gekürzt werden können. Trotzdem war es toll die früheren Protagonisten wiederzutreffen, ein unglaublich packender und gelungener Fall und eine gute Skizzierung der Beziehungsentwicklung von Sara und Will, sodass ich 4.5 Sterne gebe.