Rezension

Spannender zweiter Band

Die Auserwählten - In der Brandwüste - James Dashner

Die Auserwählten - In der Brandwüste
von James Dashner

Drei Tage habe ich für dieses Buch gebraucht! Das ist für mich wahnsinnig schnell und ein echter Beweis, wie gut das Buch sein muss. Aber von vorn.

Thomas glaubt, er und seine Freunde seien in Sicherheit, doch plötzlich verschwindet Teresa und die telepathische Verbindung bricht ab. An ihrer Stelle taucht nun Ari auf – quasi Teresas Gegenstück aus der Versuchsgruppe B, in der außer ihm nur Mädchen sind.
ANGST stellt die Lichter vor eine weitere schwierige Aufgabe und dieses Mal lassen sie die Gruppen mehr oder weniger gegeneinander antreten. Welche Rolle spielen dabei Ari und Teresa? Wie gefährlich sind die Infizierten wirklich? In der Hoffnung auf Antworten bahnen sich die Jungs ihren Weg durch die sogenannte Brandwüste. Dabei ist die Hitze nur ihr geringstes Problem.
Die Handlung hatte mich direkt gefesselt. Sie setzt unmittelbar nach dem ersten Teil ein und zieht sofort das Tempo wieder an. Wie schon im ersten Teil wird man in die Handlung katapultiert und ist mitten drin. Das macht es sehr spannend und man will sofort wissen, wie es weiter geht. Die Geschichte ist in meinen Augen noch bedrückender als im ersten Teil, denn nun wird von ANGST ein gewaltiger psychischer Druck auf die Jungs aufgebaut, der den Leser auch direkt packt. Man fragt sich wirklich, wie die Jungs es durchhalten und nicht an all den Tests einfach zerbrechen. Irgendwann würde schließlich jeder aufgeben.
Thomas ist mir in diesem Band noch etwas sympathischer geworden. Er scheint sich zu finden und stärkeres Selbstbewusstsein zu entwickeln. Er ist schlau und beweist großes, diplomatisches Geschick. Außerdem ist er mutig und kämpft für seine Freunde. Manche Entscheidungen wirken recht blauäugig, aber mal ehrlich, in solchen Situation muss man nun mal etwas Vertrauen aufbauen und zusammenarbeiten.
Auch die anderen Charaktere machen starke Veränderungen durch. Teresa zum Beispiel wird mir sehr unsympathisch, was durch aus auch gewollt ist. Ich frage mich, wie sie sich weiter entwickelt und welche Rolle sie bei dem ganzen Theater eigentlich wirklich spielt. Abgelöst wurde sie von Brenda, die ich durch ihre offene, aber auch knallharte Art lieben gelernt habe. Newt und Minho hingegen kamen mir dieses Mal irgendwie zu kurz. Ich mag sie sehr gerne und hätte an sich gerne mehr von ihnen gelesen, aber die Story entwickelte sich in eine andere Richtung.
Grundsätzlich muss man, glaube ich, bei jedem Charakter vorsichtig sein, da man sie alle nicht durchschauen kann. Ich hab da echt Angst vor dem bösen Erwachen. Mal sehen, was da im dritten Teil auf mich zu kommt.
Der Stil ist simpel und dadurch lassen sich die knapp 500 Seiten lesen wie nichts. Auch hier fallen mir andauernd Wiederholungen auf - warum muss Thomas sich andauernd irgendwo anlehnen? Aber sie stören mich nicht mehr so dramatisch. Wahrscheinlich gewöhnt man sich dran. Auch in diesem Band sind die Hintergrundinfos noch sehr notdürftig. Sowohl Thomas, als auch der Leser würden gerne viel mehr erfahren, werden aber weitgehend im Dunkeln gelassen. Das sorgte bei mir und Thomas für eine gewisse Resignation. Man hat sich gefügt und eigentlich nur noch dem aktuellen Problem gestellt. Was dahinter steckt, wird sich schon früher oder später fügen. Die abwechslungsreichen Spannungsmomente sorgen dafür, dass man am Ball bleibt und das Buch förmlich verschlingt.
Auch hier ist es sinnvoll, den dritten Teil gleich griffbereit zu haben, denn das Ende ist wieder ein richtiger Cliffhanger. Zum Glück konnte ich direkt weiter lesen!

Fazit:
"Die Auserwählten - In der Brandwüste" unterliegt nicht dem Fluch des zweiten Buches, die meistens die schwächsten sind. Ganz im Gegenteil schafft es der Autor noch mal eine Schüppe drauf zu legen. Gemeinsam mit Thomas und seinen Freunden hetzt man durch eine gefährlich, spannende Welt und muss sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen. Es ist eine spannende Überlegung, zu was ein Mensch eigentlich alles fähig ist. Mit ANGST hat Dashner einen Gegner geschaffen, der einem eine Gänsehaut verschafft.