Rezension

Spannung pur!

Todschreiber - Maren Graf

Todschreiber
von Maren Graf

Bewertet mit 5 Sternen

INHALT

Die Kieler Kriminalkommissarin Lena Baumann muss eine ungewöhnliche Selbstmord-Serie aufklären, bei der sich Menschen verschiedenen Alters wegen anonym abgesendeter Briefe umbringen. 

MEINUNG

Maren Graf ist mit "Todschreiber" ein überaus spannendes und zugleich psychologisch höchst interessantes Krimi-Debüt gelungen. Als Leser wird man von der temporeichen Story regelrecht mitgezogen und ist schnell Feuer und Flamme. Ich konnte das Buch gar nicht mehr weglegen.

Inhaltlich wird viel geboten. Der Fall überzeugt durch seine Andersartigkeit, vor allem die menschliche Psyche und deren Verführbarkeit/Manipulierbarkeit wird thematisiert. Wie können psychisch bereits etwas angeschlagene Personen mittels Briefen dazu gebracht werden, sich das Leben zu nehmen? Das hört sich zuerst unglaublich an, ist aber durch Hypnosemethoden möglich. In diesem Punkt kann der Leser noch einiges dazulernen. Mich hat die Thematik nicht mehr losgelassen. Als besonders gelungen empfand ich hierbei die Tatsache, dass die Autorin die Informationen zur Falllösung nur scheibchenweise an den Leser weiterreicht, so dass dieser nichts anderes als mitfiebern kann. Peu à peu wird man sich der Verschiedenartigkeit der einzelnen Selbstmordfälle bewusst. Kontinuierlich wird der Spannungsbogen sehr hoch gehalten und das Ende bzw. die Überführung des Täters überrascht. So muss ein guter Krimi sein!

Sprachlich kann die Autorin ebenfalls überzeugen. Der detail- und wortreiche Erzählstil reißt mit. Die Beschreibungen der Taten ufern nicht aus, sondern sind auf den Punkt formuliert. Hier sitzt einfach alles. 

Das Cover konnte mich auf Anhieb überzeugen. Es wurde geradezu perfekt auf den Buchinhalt abgestimmt. Die blaue, verschmierte Tinte im Bildhintergrund verleiht dem Hauptmotiv, dem Kieler Rathausturm, eine verwunschene, spannungsreiche Aura.

FAZIT

Ein stark psychologisierender Krimi, der fesselt und mitreißt. Absolut lesenswert.