Rezension

Speziell

Der Nachtläufer -

Der Nachtläufer
von Karin Fossum

Bewertet mit 4 Sternen

Die Polizei wird zu einem Toten gerufen, der junge Meidel Jonsson hat seinen Großvater morgens tot aufgefunden. Der junge Mann ist getrieben von Angst, denn demnächst wird sein Vater aus dem Gefängnis zurückkehren, und der steht für das Böse schlechthin. Zur selben Zeit wird die Polizei zu einigen Fällen gerufen, in denen die Bewohner einer norwegischen Kleinstadt nachts jemand an ihrem Bett stehen sehen, der mit der Waffe auf sie zielt… Drei Menschen haben diese Überfälle bereits überlebt, doch wann wird der erste sterben? Kommissar Eddie Feber muss das Rätsel darüber noch vor dem ersten Mordfall lösen…

Der Nachtläufer wird er genannt, der rätselhafte Unbekannte, der seine Opfer des Nachts im Bett bedroht. Doch wer dahinter steckt, ahnt niemand von der Polizei, er sucht sich seine Opfer sehr willkürlich aus. Kann die Polizei ihn überhaupt fassen, wenn er so gar keine Hinweise auf sich selbst hinterlässt? Eine spannende Frage, die den Roman stetig vorantreibt. Die Nebenhandlungen lockern die Geschichte humorvoll auf, man erfährt recht viel aus dem Privatleben des Kommissars, dessen Ehefrau Kriminalromane schreibt und ganz nebenbei bei ihrem Ehemann abklopft, ob die oder jene Kriminaltat Sinn macht oder nicht. Im Gegensatz zum Kommissar weiß der Leser, wer der Täter ist, erhält er doch Einblick in dessen Gedanken. Und doch habe ich sehr lange gerätselt nach seinem Motiv, so richtig überzeugend wollte das für mich nicht sein. Will dieses Buch eher Kriminalroman sein oder vergnüglich? Auch das kann ich nicht so richtig beantworten nach der Lektüre dieser Geschichte. Eigenartig, ja sonderlich sind auf jeden Fall die Charaktere des Buches, jeder für sich ein bisschen skurril und manchmal auch recht schräg.

Diese Geschichte ist recht speziell geraten, sie strahlt aber einen besonderen Reiz aus, der mich durch die gesamte Erzählung trug. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.