Rezension

Spurensuche

Vielleicht können wir glücklich sein -

Vielleicht können wir glücklich sein
von Alexa Hennig Lange

Bewertet mit 3 Sternen

Mich hat es nicht so gepackt.

 

Im letzten Band der Trilogie der „karierten Mädchen“ geht die Enkelin anhand der Briefe und aufgezeichneten Kassetten ihrer Großeltern auf die Spurensuche, nachdem ihre Großmutter verstorben ist. Und sie lernt, ihre Großmutter mit anderen Augen zu sehen.

Klara, einst Heimleiterin für eine Erziehungsheim für junge Mädchen, nun Mutter von vier Kindern, muss gegen Ende des 2. Weltkrieges sehen, wie sie sich und ihre Kinder durchbringt. Ihr Mann Täve ist an der Front und damit ein weiterer Grund zu permanenter Sorge. Die Bomber kommen näher. Lebensmittel sind dank des eigenen Gemüsegartens nicht gar so knapp. Aber mit drohender Niederlage und Untergang des 3. Reiches werden seine Anhänger zunehmend fanatischer und unberechenbarer. Und Klara schwankt zwischen der Sorge vor Deniunziation und zunehmendem Zweifel an dem, was sie getan hat. Sie hat sich als Leiterin des Erziehungsheimes in den Dienst der nationalsozialistischen Ideologie gestellt, sie hat das kleine jüdische Mädchen Tolla, das zehn Jahre in ihrer Obhut lebte, retten wollen. Doch war es niemals in England angekommen, wohin sie es hatte retten wollen, sondern wurde nach Theresienstadt deportiert. Klara fragt sich immer wieder, wie es ihm ergehen mag und ob es ein Chance zu überleben hat. Sie fühlt sich gefangen in der Verantwortung für ihre Kinder und zugleich in ihrer Schuld Tolla gegenüber.

Isabella, ihre Enkelin, selbst Mutter und oft genug schon überfordert mit der einen kleinen Tochter, spürt den Gefühlen ihrer Großmutter nach und stellt sich selbst die Frage nach Schuld und Verantwortung und nach dem Schicksal der kleinen Tolla.

Ich hatte ziemliche Mühe, mich in den dritten Band einzulesen. Weil ich die ersten beiden Bände mit großer Begeisterung gelesen habe, war ich von den dritten doch ein wenig enttäuscht. Obwohl es mit dem Ende des 2. Weltkriegs in eine spannende historische Phase geht, fand ich gerade den Einstieg sehr langatmig. Später habe ich mich etwas eingelesen. Aber ich fand die immer wiederkehrenden Gedanken Klaras und auch die Wiederholung aus den ersten beiden Teilen störend dabei, sich von der Geschichte packen zu lassen. Besonders im ersten Band hat mich die Figur der Klara sehr beeindruckend. Sie fehlt mir zum einen hier als aktiv handelnde Person. Zum anderen finde ich sie aus den Erinnerungen heraus bisweilen eher etwas unsympathisch dargestellt. In diesem Band liegt wohl die Betonung darauf, ihre Strenge Seite hervorzukehren, die für ihre Kinder und Enkelkinder später lange wenig nachvollziehbar war, bis die Kassettenaufzeichnungen über ihre Vergangenheit für Verständnis sorgt.

Ich finde das Projekt nach wie vor eine spannende Idee, und Klaras Geschichte, die ja auch die Geschichte der Großmutter der Autorin ist, unbedingt erzählenswert. Aber vielleicht ist die Geschichte mit den drei Bänden zu lang geraten. Der letzte ist für mich auf jeden Fall der schwächste in der Reihe.

Kommentare

beckham86 kommentierte am 13. September 2024 um 09:35

I’m always impressed by how Doodle Jump remains fun despite its simplicity. The challenge of avoiding obstacles and the thrill of climbing higher make every session enjoyable. Plus, the doodle art style is unique.