Rezension

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Starkes Mädchen, starke Geschichte, emotionsreich

Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt - Carol Weston

Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt
von Carol Weston

Bewertet mit 5 Sternen

Da steckt man mitten in der Pubertät und dann stirbt die eigene Mutter. Und dann gibts da noch den Vater, der sich neu verliebt...

Carol Weston schreib in ihrem Roman "Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt" im Hanser-Literaturverlag über Sofia.

Vorneweg: es ist ein Jugendbuch. Ein emotionales!

Auf dem Cover sieht man alles das, was auch aus dem Titel entnehmbar ist: Regenschirm, Berg, Wald,  Regentropfen und Flip-Flops. Stimmig und auch in angenehmen Pastellfarben.
 

Zur Geschichte: 
Sofia ist 14 und hat ihre Mutter durch ein Aneurysma im Hirn verloren. Dadurch gerät ihre Welt ziemlich durcheinander. Nicht nur, dass sie alle komisch anschauen und sie sich zurückzieht, sondern auch, dass ein Umzug ansteht. Ihre Mutter war nämlich Lehrerin an ihrer Schule und durch ihren Tod ist die Grundlage der Lehrerwohnung nicht mehr gegeben. Ihre Freundinnen beschäftigen sich mit Jungs und Sofia so gar nicht. Sie hat durch den Besuch einer reinen Mädchenschule auch gar keinen weiteren Kontakt zu ihnen. 
Und dann kommt da noch "Frag Kate" ins Spiel. Kate, die als Kummerkasten für die Jugend da ist - und plötzlich auch in "echt" in Sofias Leben.
*Spoiler*
Denn Sofias Vater kennt Kate noch von früher und hat sich sogar mit ihr verabredet. Sofias Freundin ist aus dem Häuschen, Sofia eher weniger. Schließlich schrieb sie Kate doch Emails und fragte sie um Hilfe. Und v.a. Kates Tochter Alexa (hier die Verbindung zu Amazon ist schon klasse!) ist überhaupt nicht begeistert. Gerade auch, weil diese vor vollendete Tatsachen des Zusammenzuges gestellt wird. 

Weiter wird beschrieben, wie Sofias spanischer Opa mit der Situation umgeht und sie sich fühlt. Wie jeden Tag das eine oder andere sich verändert. Wie sie an ihren Aufgaben wächst. Sie ist erwachsen geworden (gerade ihre Reaktion auf den Streit zwischen Kate und Alexa nach Alexas Ferien).
Alexa ist zwischendurch auch mal in den Ferien nicht da und meckert an Sofia rum (Doofia), lässt aber doch immer wieder nette Seiten durchblicken und dass es auch bei ihr nicht so einfach war. Sie hat auch ihren Vater durch die Trennung der Eltern nicht mehr bei sich und muss mit Vorurteilen der Leute leben.
Landleben vs. Stadtleben. Das gibt so den einen oder anderen Stichelgrund.
Letztendlich fängt Sofia auch wieder an zu singen, hat ihren ersten Freund und am Ende auch wieder eine Familie, eine Stiefschwester und einen Halbbruder. Nur keine neue Mama, aber die braucht es nicht. Die ist für sie sowieso immer da und in ihrer Nähe! 

Fazit: 
Im ersten Drittel lernt man so ziemlich alle wichtigen Personen kennen und wird in die Situation versetzt. Im zweiten Drittel geht es richtig schnell hoch her und im letzten Drittel glätten sich die Wogen und alles läuft endlich endlich normal und viel besser. 

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Schreibweise ist toll gemacht und logisch aufgebaut. Der Spaß mit "Alexa bestelle Waschmittel" war einfach klasse! Wobei aber auch das Asche verstreuen mir ein Tränchen in die Augen getrieben hat.  

Ich kann es auch für Jugendliche nur empfehlen! So der eine oder andere wird sich wiedererkennen!