Rezension

Stars und Schnee

Always love you (Ikonen ihrer Zeit 10) -

Always love you (Ikonen ihrer Zeit 10)
von Hanna Faber

Mit der berührenden Szene , wie die kleine Nippy zum ersten mal ein Solo im Gospelchor singt, startet das Buch. Und schlägt direkt danach in einen Sumpf aus Drogen um.

"Always love you" erzählt aus Whitney Houstons Leben - als Pirvatperson wie als Star. Laut Nachwort basiert diese Erzählung hauptsächlich auf den Büchern, die ihre beste Freundin Robyn und Nippys Mom veröffnetlicht haben; dementsprechend wird das Geschriebene schon recht nahe an der Realität liegen.
Für meinen Geschmack gibt es jedoch zu viele Szenen, die sich nicht belegen lassen und reine persönliche Interpretation sind (Dialoge zwischen Charakteren, innere Monologe/ Gedankenschweife, ...). Davon abgesehen finde ich den Schreibstil durchaus gelungen - er transportiert einen mitten in die Szenen und ist lebendig. Die Charaktere sind gut aufgebaut und haben tiefgang.

Mit dem Schwerpunkt des Buches habe ich mich etwas schwer getan. Klar- es ging darum darzustellen, dass Whitney nicht erst durch ihren Mann mit Drogen in Kontakt kam und ihr Leben begann zu schlingern. Allerdings kam es mir so vor, als würde Whitneys Drogen-Geschichte hier im Vordergrund stehen und ihr restliches Leben lediglich das "Skelett" aus Fakten für die Erzählung liefern. Als zweiten Fokus gibt es Whitneys Beziehung zu Robyn, die meiner Meinung nach in diesem Proträt die einzige Beziehung ist die diesen Namen auch verdient.
Whitney selbst wird gleichzeitig als bodenständig und bescheiden dargestellt, jedoch auch als etwas naiv und emotional unreif. Sie stellt ihr gesamtes Leben und ihr Glück hinter ihrer Karriere hinten an.
Leider fällt es mir schwer, das Porträt das von Whitney Houston gezeichnet wird, mit ihren gefühlvollen Liebesballaden in Einklang zu bringen.

Alles in allem ein Buch das sich gut lesen lässt. Unter einer Erzählung über Whitneys Leben hatte ich mir allerdigns etwas anderes vorgestellt.

Lieblingszitate:
Geht man mutig weiter Schritt für Schritt in die neue Zukunft und schafft sich dort ein neues Zuhause, oder kehrt man lieber dorthin zurück, wo alles bekannt ist?

Hatte sie mit dieser Frisur ihre Herkunft verleugnet, ihre Schwarze Kultur ? Oder waren gewisse Kompromise nun einmal einfach notwendig, um als Person of color im Leben erfolgreich zu sein?

So wie sie Musik betrachtete, war sie erst dann bedeutsam, wenn sie die Zeit überdauerte. [...] So sollte auch ihre Musik sein: unendlich.

Ich möchte mit meinder Musik etwas in den Leuten auslösen, ein Gefühl, eine Verbundenheit. Mir istes nicht so wichtig, ob ich das bei hundert oder hundert tausend schaffe.