Rezension

Sturmherz

Sturmherz - Corina Bomann

Sturmherz
von Corina Bomann

Rezension zu Sturmherz von Corinna Bomann

 

Titel: Sturmherz

Autor: Corinna Bomann

Verlag: Ullstein

Seiten: 528

Genre: Familienroman/Liebesroman

Preis: 10,99 € TB, 9,99 € ebook

Erscheinungsdatum: 10.02.2017

Isbn: 978-3548288390

 

Vielen Dank an Ullstein und Netgalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

 

Klappentext:

 

Alexa Petri hat schon seit vielen Jahren ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter Cornelia. Doch nun liegt Cornelia im Koma, und Alexa muss ihre Vormundschaft übernehmen. Sie findet einen Brief, der Cornelia in einem ganz neuen Licht erscheinen lässt: als leidenschaftliche junge Frau im Hamburg der frühen sechziger Jahre. Und als Opfer der schweren Sturmflutkatastrophe. Alexa beginnt zu ahnen, wer ihre Mutter wirklich ist. Als ein alter Freund von Cornelia auftaucht, ergreift Alexa die Chance, sich von der Frau erzählen zu lassen, die sie schließlich auch verstehen und lieben lernt.

 

Meinung:

 

Obwohl Romane über Familiengeheimnisse so überhaupt nicht meins sind, habe ich mich sehr über die Neuerscheinung von Corinna Bomann gefreut. Mein erstes Buch von ihr, war damals ein reiner Coverkauf und doch konnte die Autorin mich überzeugen, so dass ich ihre Bücher immer noch gerne lese. Sie gehen ans Herz und berühren - und das alles (meist) ohne Kitsch. 

 

Der Roman weist mehrere Erzählstränge auf, die in der heutigen Zeit, in den sechziger Jahren sowie in den Achzigern angesiedelt sind. Sie greifen gut ineinander, was in vielen Büchern der Art nicht der Fall ist. Man kennt es: Der Anfang sowie das Ende spielen in der Gegenwart. Mysteriöse Briefe werden gefunden. Der Rest des Romans ist in der Vergangenheit angesiedelt. Zum Glück verschont uns Bomann mit dieser „klassischen“ Erzählweise. Die Ausflüge in die Vergangenheit werden häppchenweise und gut durchdacht mit den Erlebnissen von Alexa verwoben. Das flüssige Lesen wurde nur durch den Wechsel von der ersten, in die dritte Person gestört. Gerade die Erzählungen, die direkt an Alexa gerichtet sind, hätten (für mich) auch weiterhin aus der Ich-Perspektive erzählt werden müssen. So macht es den Anschein, als ob derjenige von sich selbst in der dritten Person spricht.

 

Das problematische Verhältnis zwischen Alexa und Cornelia wusste mich am meisten zu berühren. Von schwierigen Mutter-Tochter-Beziehungen weiß ich ein Lied zu singen. Die Auflösung, wie es dazu kam sowie die Gefühle der beiden sind gut und glaubhaft ausgearbeitet. Weniger mitgenommen, bis nahezu kalt gelassen haben mich die beiden im Roman angesiedelten Liebesgeschichten. Auch wenn Cornelias Jugendliebe eine zentrale Rolle in der Story einnimmt, fehlte mir einfach der entscheidende Punkt, an dem es auch bei mir zünden konnte. Auch die fürchterliche Sturmkatastrophe hat nicht das in mir ausgelöst, was eigentlich angedacht war. Dazu wurde sie zu schnell und zu leidenschaftslos abgehandelt. Und trotzdem haben mich die Cliffhanger und Geheimnisse am Lesen gehalten. Auch wenn mich die Liebesgeschichte von „Conny“ nicht mitgerissen hat, so wollte ich doch ihre Entstehung und Verlauf ergründen.

 

Fazit:

 

„Sturmherz“ ist ein spannender und gut recherchierter Familienroman, der voll von Schicksal und Dramatik ist. Die großen Gefühle konnte ich nicht spüren, doch habe ich die Lesezeit sehr genossen. Authentische Charaktere und deren Weg durchs Leben zeichnen den Roman da aus, wo mich die Liebesgeschichten nicht überzeugen konnten. Bei dem Kauf eines Bomanns kann man nichts falsch machen und Fans des Genres werden sicher auf ihre Kosten kommen.