Rezension

Tragische Familiengeschichte

Sturmherz - Corina Bomann

Sturmherz
von Corina Bomann

Obwohl Alexa ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter Cornelia hat, will sie die Vormundschaft für sie übernehmen, da Cornelia im Koma liegt. Auf der Suche nach Unterlagen findet sie einen gefühlvollen Brief, den sie nicht versteht. Als kurz darauf ein alter Mann vor der Buchhandlung ihrer Mutter auftaucht, der Cornelia wohl in den 60er Jahren kennenlernte, lässt sie sich seine Geschichte erzählen und danach sieht sie ihre Mutter mit ganz anderen Augen.

Sehr einfühlsam beschreibt Corina Bomann, wie eine kleine, kurze Lüge das Leben verschiedener Menschen beeinflussen kann. In mehreren Handlungssträngen wechselt die Autorin zwischen der Gegenwart und Vergangenheit und dadurch kann man hautnah miterleben, was bei der Sturmflut in Hamburg geschah. Sowohl aus Richards, als auch aus Cornelias Sicht wird die Vergangenheit noch einmal aufgerollt und man kann Stück für Stück die Puzzleteile zusammenfügen. Zwischendrin kommt immer mal wieder Alexa in der Gegenwart ins Spiel und man kann mit ihr miterleben, wie sie die Geschichte ihrer Mutter aufnimmt und mit dem gefundenen Brief kombiniert. Ich konnte in dieser emotionalen, gefühlvollen und sehr tragischen Familiengeschichte total abtauchen und dadurch, dass die Autorin nicht gleich alles verraten hat, sondern immer nur winzige Puzzleteile aufdeckte, blieb es bis zum Schluss spannend, was damals wirklich geschah.

Ein tolles Lesehighlight zum Anfang des Jahres!