Rezension

Suche nach der Wahrheit

Zwei fremde Leben - Frank Goldammer

Zwei fremde Leben
von Frank Goldammer

Bewertet mit 3 Sternen

Die Geschichte beginnt 1973 in Dresden mit einer Frau, die nicht glaubt, dass ihr Kind bei der Geburt gestorben sei, und einem Polizisten, der in der Sache privat ermittelt. Erst Jahre nach der Wende erfahren die Beteiligten, was damals wirklich geschah.

Die Umstände werden authentisch mit den typischen Details gespickt, die die DDR ausmachten. Schon alleine das Besorgen eines Kinderwagens wird abenteuerlich geschildert. Dieser Alltag wird durchdrungen von den ungewollten Aktivitäten einiger Bürger, von freier Meinungsäußerung bis hin zu Fluchtversuchen, die von den Behörden unterbunden werden mussten.

Seinen anfänglichen Reiz durch die historische Einbettung verlor der Roman, als es über Jahrzehnte ihres Lebens weiter hauptsächlich um die Zweifel der Hauptfigur an den Menschen und der Gesellschaft geht. Etwas zu viel Melodrama für meinen Geschmack!