Rezension

Süß und sauer

Zitronen -

Zitronen
von Valerie Fritsch

Bewertet mit 4 Sternen

Der Roman ist keine leichte Kost. Fritsch spricht sehr viele schwierige Themen an. An manchen Stellen ist es kaum auszuhalten, was der arme Junge erlebt hat. Manche Episoden sind detailreich, die anderen aber lückenhaft, wie Augusts Erinnerungen. Der Schreibstil ist bildhaft, aber verwirrend. Manchmal hatte ich Schwierigkeiten, bestimmte Textstellen zu verstehen. Die Sprache an sich ist faszinierend und lobenswert, aber manchmal war es für mich zu viele Metaphern, wie am Ende des Romans zu viele kitschige Szenen. Die Thematik an sich ist nicht neu, nur anders verpackt. Zitronen, die wir bei der Erkältung verzehren, heilen uns. So wie der Titel besagt, gibt es eine Hoffnung auf Heilung für August. Das Ende ist erschütternd aber dadurch wird der Hauptfigur die Freiheit versprochen, bzw. er selber trifft die wichtigste Entscheidung in seinem Leben und befreit sich selber von den unsichtbaren Ketten, die Agusts Mutter vor Jahren angelegt hat. 
Zu viel Schmerz und Schönheit der Sprache zugleich machen das Buch zu einem einzigartigen Werk, das über lange Zeit noch nachhallen wird.